Von Brentwood nach Lintorf: Nathaniel Line

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Lintorf. Nathaniel Line hat seine Koffer in Lintorf bereits ausgepackt. Erist gut bei seiner Gastfamilie aufgenommen worden. Line kommt aus Brentwood, eine us-amerikanische Kleinstadt im Williamson County im US-Bundesstaat Tennessee. Er ist Teilnehmer am Parlamentarischen Patenschafts-Programm (PPP). Seit über 30 Jahren fördert der Deutsche Bundestag gemeinsam mit dem US-Kongress diesen Jugendaustausch zwischen Deutschland und den USA. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Beyer unterstützt dieses Programm aus Überzeugung und hat gerne erneut eine Patenschaft, in diesem Fall für Nathaniel Line, übernommen.

„Die Zeit hier in Lintorf werde ich wohl so schnell nicht vergessen“, berichtet Nathaniel Line dem Bundestagsabgeordneten. Line besucht das Kopernikus-Gymnasium Lintorf. Er schilderte Beyer seine Eindrücke und Erfahrungen. Beide trafen sich kürzlich, weil Beyer neugierig war zu erfahren, wie es seinem Patenkind in den vergangenen Monaten ergangen ist. Er habe bereits sehr viele positive und neue Einblicke gewinnen dürfen und einzigartige Erfahrungen sammeln können. Sein Ziel sei es, seine Deutschkenntnisse zu festigen, neue Freundschaften zu schließen und Land und Leute kennenzulernen. Line spricht neben Deutsch auch Chinesisch, spielt Violine und Tischtennis. Anschluss habe er schnell gefunden, sagte der junge Amerikaner.

Genau das sei das Wichtige bei diesem Programm, hebt Beyer hervor. So lernen junge Menschen eine andere Kultur kennen – nicht nur die Deutschen die Amerikaner, sondern auch die Amerikaner unsere Kultur. Daraus wachse ein gegenseitiges Verständnis. Dieses Verständnis helfe, wenn es mal nicht so gut läuft, wie die Vergangenheit bereits gezeigt habe. Die Corona-Pandemie hatte in den vergangenen Jahren die Möglichkeiten des internationalen Schüleraustausches erheblich eingeschränkt, das gehöre nun der Vergangenheit an, freute sich Beyer.

1983 sorgte sich der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl um das deutsch-amerikanische Verhältnis, so Beyer, der dem ehemaligen Bundeskanzler dankbar ist, dass er das Programm für Deutsche und Amerikaner ins Leben gerufen habe. „Deutsch-amerikanische Freundschaft ist kein Selbstläufer“, weiß der ehemalige Transatlantikkoordinator der Bundesregierung, dem die Partnerschaft am Herzen liegt. Man müsse fortlaufend daran arbeiten. Das PPP sei ein wichtiger Baustein, um dieses Verhältnis zu bewahren und zu pflegen.

Das PPP vergibt jedes Jahr Stipendien an rund 300 amerikanische und ebenso viele deutsche Austauschschüler, um ein Austauschjahr im jeweils anderen Land zu verbringen. Die Abgeordneten übernehmen eine Patenschaft und halten über das ganze Jahr hinweg Kontakt mit „ihrem PPPler“. Finanziert wird der Jugendaustausch zur Hälfte vom US-Kongress und zur Hälfte vom Deutschen Bundestag. Auch junge Berufstätige aus nicht-akademischen Berufen haben die Möglichkeit, sich zu beteiligen. Das sei eine Besonderheit, betont Beyer.

Das Programm
Das Parlamentarische Patenschafts-Programm gibt seit 1983 jedes Jahr Schülerinnen und Schülern und jungen Berufstätigen die Möglichkeit, mit einem Vollstipendium des Deutschen Bundestages ein Austauschjahr in den USA zu erleben. Gleichzeitig sind junge US-Amerikaner zu einem Austauschjahr zu Gast in Deutschland. Das PPP ist ein gemeinsames Programm des Deutschen Bundestages und des US-Congresses. Es steht unter der Schirmherrschaft der Bundestagspräsidentin. Die Bewerbungsfrist für das 41. PPP 2024/25 beginnt voraussichtlich am 2. Mai 2023. Mehr unter: www.bundestag.de

Foto: © Peter Beyer MdB

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