Hösel. Die Bratsche (Viola) führt leider immer noch ein Leben „nur“ als Orchesterinstrument. Sehr eindrucksvoll haben die Bratschistin Nina Popotnig und ihr Klavierbegleiter Robert Weinsheimer beim Sonntagskonzert des Kulturkreises Hösel den Blick auf dieses Instrument erweitern können. Das Duo präsentierte in einem sehr gelungenen Zusammenspiel von chinesischen Klängen inspirierter Musik der Komponistin Rebecca Clarke bis zu Brahms großartiger Sonate in f-moll alles, was die außergewöhnliche Klangfärbung einer Viola betont.
Wunderbar stimmig auf Klavier und Viola gleichmäßig verteilt erklangen zudem Robert Schumanns „Märchenbilder“, der gelungene poetisch-musikalische Versuch, den Tenor eines Märchens in Musik zu fassen. Zur Begeisterung des Publikums und als besonderen Leckerbissen hat das Duo am Ende noch fünf finnische Tangos in ihr Programm aufgenommen, eine Symbiose aus lateinamerikanischer Rhythmik und slawischen Romanzen. Robert Weinsheimer gelang es dabei immer, seiner Partnerin genügend Freiraum zur Entfaltung zu lassen und an den wichtigen Stellen präzise zu unterstützen.
Der begeisterte Applaus der Zuhörerschaft war den beiden sicher; die beiden Musiker bedankten sich, wie sollte es anders sein, mit einem lateinamerikanischen Tango.
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