Rücknahme Kommunale Neugliederung von 1975

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Lintorf/Düsseldorf. Die Eingemeindung Lintorfs nach Ratingen im Jahr 1975 soll Rückgängig gemacht werden. Das erfuhr der Lintorfer jetzt aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen in der Düsseldorfer Staatskanzlei. Wenn alles nach Plan verläuft, soll Lintorf zum 1. Januar 2025 seine Eigenständigkeit wieder bekommen.

Zwei kommunale Neugliederungen hat Lintorf in den vergangenen 100 Jahren erlebt. 1929 verlor Lintorf rund ein Drittel seines Gebietes an Duisburg. Ein gutes halbes Jahrhundert später, 1975, verlor Lintorf nach mehr als 1000 Jahren seine Selbständigkeit und wurde Ratingen zugeschlagen. Das soll nun rückgängig gemacht werden, wie der Lintorfer aus der Staatskanzlei in Düsseldorf erfuhr.

Demnach will die Landesregierung bereits in den nächsten Tagen dem Landtag ein Gesetz vorlegen, dass die kommunale Neugliederung von 1975 vollständig zurücknimmt. Als Begründung wird vor allem der Verlust an demokratischer Teilhabe genannt, so ein Mitarbeiter der Staatskanzlei.

In der Sitzungsvorlage der Staatskanzlei für den Landtag, die dem Lintorfer vorliegt, heißt es wörtlich: „Aufgrund der größeren Gebietskörperschaften seit der Neugliederung 1975 sind wesentlich weniger Bürgerinnen und Bürger aktiv in der Kommunalpolitik tätig, als dies vor der kommunalen Neuglieder der Fall gewesen war.“

Als ein Beispiel wird auch Lintorf aufgeführt, das vor 1975 einen eigenen Gemeinderat mit 20 gewählten Mitglieder gehabt hätte. Heute seien im Stadtrat Ratingen lediglich acht gewählte Vertreterinnen und Vertreter aus Lintorfer Wahlbezirken.

„Man darf sich nicht wundern, dass bei solchen Zahlen sich die Bürgerinnen und Bürger politisch nicht vertreten fühlen“, heißt es in der Vorlage für die Landtagsabgeordneten. Deshalb schlage die Landesregierung in dem Gesetzesentwurf die vollständige Rücknahme der kommunalen Neugliederung möglichst zum 31. Dezember 2024, spätestens aber zum 1. April 2025, vor.

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