Ratingen. Wie steht es um die Sportstätten der Stadt Ratingen, welche Bau- und Sanierungsmaßnahmen sind im Gange, erforderlich bzw. bereits in Planung? Diese Fragen beantwortet der Erste Beigeordnete Patrick Anders in einer Beschlussvorlage für den Sportausschuss des Rates, über die voraussichtlich am 20. November beraten wird.
„Der Sport ist ein ganz wichtiger Bereich unseres städtischen Lebens, daher investieren wir Millionen in gute Sportstätten“, sagt Anders. „Mit der vorliegenden Bestandsaufnahme geben wir dem Rat eine Übersicht über die Maßnahmen, die in den kommenden Jahren notwendig sind, um unsere Sportinfrastruktur bestmöglich zu erhalten und weiterzuentwickeln.“
Die Stadt Ratingen stellt ihren Schulen und Vereinen, aber auch Individualsportlern, insgesamt neun Sportfreianlagen und 29 Hallen zur Verfügung – und zwar unentgeltlich. „Dies ist, vor allem im kommunalen Vergleich, alles andere als selbstverständlich und zeigt, welch hohen Stellenwert der Sport in Ratingen genießt“, sagt Patrick Anders. Diese beständige Förderung des Sports geht sogar über den Verzicht auf Mieteinnahmen aus der Nutzung eigener Sportstätten hinaus: Die Stadt Ratingen bezahlt den Schulen und Vereinen fürs Schwimmtraining auch den Eintritt in die Ratinger Bäder. Allein dafür stellte der Rat für das laufende Jahr 600.000 Euro zur Verfügung.
Von zentraler Bedeutung für die Schulen und Sportvereine der Stadt ist natürlich, dass sie die attraktiven Sportstätten vorfinden, die sie für die Ausübung des Sports benötigen. Um dies zu ermöglichen, hat die Stadt in den letzten 15 Jahre rund 33 Millionen Euro in Bau- und Sanierungsmaßnahmen investiert – über die regelmäßige Instandhaltung hinaus. „Der Bedarf steigt, und bei fast 40 Objekten, vom Bewegungsraum bis zum Stadion, ist natürlich permanent etwas zu tun“, sagt Patrick Anders.
Zurzeit wird zum Beispiel die zentrale Dreifachsporthalle am Europaring im Zusammenhang mit dem Stadttheater mit hohem Millionenaufwand kernsaniert. Mitte 2025 soll sie für den Sport wieder zur Verfügung stehen. Darauf müssen andere Großmaßnahmen gut abgestimmt werden, damit nicht zu viele Hallenkapazitäten gleichzeitig aus dem Betrieb genommen werden.
So soll die grundhafte Sanierung des Sporthallenkomplexes in Lintorf nach der Maßnahme am Europaring angegangen werden. „Das Gebäudemanagement untersucht aktuell, welche konkreten Sanierungsmaßnahmen angegangen werden müssen und in welchen Abschnitten diese erfolgen könnten“, sagt Patrick Anders. „In jedem Fall wird es eine längere Maßnahme werden, für die wir Interimslösungen für den Schulsport brauchen, etwa in Form einer Freilufthalle oder einer Soccer-Box.“
Eine weitere Großinvestition wird fast gleichzeitig laufen: der Neubau einer Dreifachturnhalle bei der umfassenden Erweiterung des Schulzentrums West an der Erfurter Straße. Die Bestandsaufnahme hat darüber hinaus den Bedarf kleinerer Renovierungs- und Sanierungsmaßnahmen an einigen Objekten ergeben, aber auch einen absehbaren Kapazitätsengpass in Ratingen-Mitte. Die beständig steigende Nachfrage nach Hallenzeiten lässt den Bau einer zusätzlichen Zweifachsporthalle notwendig erscheinen. Mögliche Standorte werden zurzeit untersucht.
Bei den Sportfreianlagen ist in den letzten Jahren eine Menge passiert, mit der Kompletterneuerung der leichtathletischen Anlagen im Stadion im Jahr 2022/2023 als letztem Höhepunkt. Diese genügen nun internationalen Spitzensport-Standards. Auf den Freianlagen in Ratingen-Mitte und in den Stadtteilen zeichnet sich mindestens mittelfristig ab, dass die Kunstrasenspielflächen erneuert werden müssen. In Lintorf und Tiefenbroich sind ohnehin Maßnahmen konkret geplant (in Tiefenbroich soll etwa auch das bisherige Naturrasenspielfeld auf Kunstrasen umgestellt werden), aber auch bei den anderen Plätzen erreichen die Spielfelder in den nächsten Jahren das Ende ihrer Lebensdauer.
In Ratingen-Mitte sieht die Sportverwaltung aber auch den Bedarf für ein zusätzliches Großspielfeld. „Die Vereine können hier die Nachfrage nicht mehr vollständig bedienen“, sagt Patrick Anders. „Wir beobachten die Entwicklung stets sehr genau und versuchen, sie bei unserer Planung zu berücksichtigen. Ich bin deshalb sehr dankbar, dass der Rat der Stadt ein großes Herz für den Sport hat und hier vieles ermöglicht, um Ratingen in Bewegung zu halten.“