THW: Fünf Jahre Notversorgung

Werbung

Lintorf. Am 1. November 2019 war es so weit: der THW-Ortsverband Ratingen am Hülsenbergweg in Lintorf erhält Zuwachs in Form der Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung (FGr N). Die sechste Teileinheit des Technischen Zugs wird komplett neu aufgebaut. Ein Fazit nach fünf Jahren.

„Die personelle und materielle Einsatzbereitschaft konnte hergestellt werden und die Fähigkeiten stärken den Ortsverband“, bilanziert Ortsbeauftragter Till Dobrinski zum fünften Geburtstag der FGr N. Bis dahin war es kein einfacher Weg.

Gruppenführer Nils Schwiemann führt aus: „Die anfängliche Situation war herausfordernd:  fehlende Ausstattung und die Corona-Pandemie waren vor allem für die Ausbildung keine Hilfe. Rückblickend kann ich sagen, dass wir die gestellten Aufgaben gut bewältigt haben und derzeit gut aufgestellt sind.“

der Ortsverband Ratingen erhält zum 1. November eine FGr N. Diese soll die Autarkie und die Resilienz im THW stärken. Ihr Aufgabeschwerpunkte bestehen in der Stromversorgung, Beleuchtung, Logistik, Pumparbeiten und Notunterbringung. 

Während in den allermeisten THW-Ortsverbänden bereits im Frühsommer die Transformation der Bergungsgruppe 2 oder Fachgruppe Beleuchtung in die FGr N vollzogen wurde, begann in Lintorf der Aufbau später. Der damalige Ortsbeauftragte Gerhard Gärtner erinnert sich: „Wir ahnten, welch großer Auftrag es ist, die Fachgruppe komplett neu aufzubauen.“

Die Führungsfrage konnte zügig geklärt werden. Nils Schwiemann und Sebastian Vogler übernahmen die Unterführer-Funktionen und damit die Aufgabe, die FGr N aufzubauen. Ausstattung war anfangs nicht vorhanden, einige reaktivierte Kräfte stellten die bedingte personelle Einsatzbereitschaft sicher. Die Gewinnung weiterer Helferinnen und Helfer war eine der größten Aufgaben in den folgenden Monaten und Jahren.

Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen für den Dienstbetrieb waren hierbei nicht hilfreich. Während der Lockdowns durften nur Einsätze und Dienste zur Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft durchgeführt werden. In dieser Zeit schafften Führungskräfte ein Angebot von Online-Ausbildungsdiensten für den gesamten Ortsverband.

Nach fünf Jahren ist die materielle Einsatzbereitschaft für die meisten Aufgaben hergestellt. Es gibt mit Transport auf dem Wasser und von Containern nur diese zwei Aufgaben, die nicht übernommen werden können. Diese positive Entwicklung hatte man mit Dislozierung nicht erwartet oder erhofft. 

Es begann Ende 2019 mit der Lieferung einer Flächenleuchte, fünf Kraftstoffkanistern, zwölf Feldbetten und der Frage, wie es weitergehen wird. Seitdem hat sich viel getan. Die zentrale Frage eines Kraftfahrzeugs konnte noch im Dezember 2019 geklärt werden. Statt auf Mannschaftslastwagen IV oder Mehrzweckgerätewagen zu hoffen und zu warten, entschied man sich dafür, einen Mehrzweckkraftwagen aus einem anderen Ortsverband zu übernehmen, wo er nicht mehr benötigt wurde. 

Im Frühjahr 2020 wurde das Stromerzeugungsaggregat 57kVA sowie einige Energieverteilersätze aus der Fachgruppe Schwere Bergung in die FGr N überführt. Der weitere Materialzulauf gestaltete sich bis zum Ende des Jahres 2021 großzügig. Man profitierte hierbei von Sonderprogrammen im Zuge der Corona-Pandemie und Investitionen des Ortsverbands aus eigenen Mitteln. Viele kleine und größere Ausstattungsgegenstände haben in dieser Zeit ihren Weg nach Ratingen gefunden. 

Danach ging es langsamer voran. Signifikante Ausstattungsgegenstände sind seitdem dennoch angekommen: die Netzersatzanlage 50 kVA mit Lichtmast (Dezember 2022) und der Transportbehälter Kraftstoff (Februar 2023). Der Ausstattungsgrad hatte zu diesem Zeitpunkt bereits ein hohes Niveau erreicht. Mit Personal, Ausbildung und Ausstattung konnten schnell die ersten Einsätze übernommen werden. 

Mit Blick auf Entwicklungen, Herausforderungen und Erfolge der ersten fünf Jahre wurde deutlich, dass wichtige Grundlagen geschaffen wurden. „Die vergleichsweise kurze Historie der FGr N ist für die Gruppe selbst und den Ortsverband eine kleine Erfolgsgeschichte. Wir haben gezeigt, was man gemeinsam mit Tatkraft, Engagement und etwas Glück erreichen kann“, bewertet Dobrinski die Jahre des Aufbaus.  

Werbung