
Lintorf. Drei Tage und zwei Fachgruppen mit einem Ziel: realistische, abwechslungsreiche und spannende Ausbildung betreiben. Dazu trafen sich die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung (FGr N) des THW aus Lintorf und die Fachgruppe Wassergefahren des Ortsverbands Beuel. Auf dem THW-Wasserübungsplatz im Hafen Köln-Mülheim – Rheinkilometer 691,5 – fanden sie die passenden Voraussetzungen für das lange Ausbildungswochenende. Die mehr als 20 Einsatzkräfte trainierten ihre Kernaufgaben und die Zusammenarbeit.
Was im Mai mit einem Dienst zur Fortbewegung auf dem Wasser begann, fand jetzt seine Fortführung. Die beiden Gruppen trafen sich in Köln. Während die Fachgruppe Wassergefahren eine Arbeitsplattform aus Mehrzweckpontons und Oberbaumaterial errichte, machten sich die neun Ratinger an den Bau des Feldlagers.
Die THWler vom Standort am Hülsenbergweg in Lintorf bauten vier Zelte auf. Dazu kamen Feldbetten, Zeltheizungen, Ablage- und Sitzmöglichkeiten, Licht und Strom. Die elektrische Energie kam von der Netzersatzanlage der FGr N. Diese versorgte in den kommenden Tagen das Lager mit Strom und die Lichtmastanlage sorgte in den Abendstunden für die Ausleuchtung des Geländes. Zudem stampften die Ratinger mit Pavillons einen Essens- und Aufenthaltsbereich für alle aus dem Boden.
Als der Bau der schwimmenden Arbeitsplattform abgeschlossen war, ging es für beide Gruppen damit auf Ausfahrt auf den Rhein. Am Abend wartete noch eine Übung auf die beiden Gruppen. Die Beueler FGr W übte den Transport von Lasten auf der Arbeitsplattform im Dunkeln. Die FGr N übernahm das Ausleuchten der Kranstelle im Niehler Hafen.
Die Beueler bauten inzwischen eine Fähre. Drei Ratinger halfen dabei. Der große Moment war gekommen, als ein Mannschaftstransportwagen behutsam auf die Fähre gefahren wurde. Anschließend manövrierte der Fährenführer das Wasserfahrzeug samt rund 2,5 Tonnen schwerer Last sicher über den Rhein Richtung Dom und wieder zurück.
Nach Rückkehr ergab sich für vier Kräfte der FGr N die Möglichkeit, ein Boot manuell zu führen. Währenddessen machte sich der Rest der Gruppe an eine neue Aufgabe: Aufbau einer Pumpstrecke. Im Verlauf fanden Fähre, Pumpen und Boot zusammen. Die vier Ratinger THWler stiegen von Boot auf Fähre um und bekamen die Aufgabe, den Anfang der Pumpstrecke aufzubauen. Hierfür wurden mit dem Ladekran Stromerzeuger, Pumpe, Schläuche und weiteres Zubehör auf die Plattform abgelassen. Dann wurde es spannend und es kam auf die gute Absprache zwischen der Gruppe an Land und der auf dem Wasser an, um die Pumpstrecke zu vervollständigen. Dies gelang reibungslos und die Förderstrecke war in Betrieb.
Nils Schwiemann, Gruppenführer FGr N, zog ein positives Fazit: „Wir konnten in den drei Tagen insbesondere unsere Kernaufgaben Notunterbringung, Arbeiten am Wasser, Beleuchtung und Pumpen üben. Wir konnten zudem Einblicke in die Aufgaben sowie Arbeit der Fachgruppe Wassergefahren gewinnen, die Zusammenarbeit trainieren und Schnittstellen identifizieren. Fortsetzung im nächsten Jahr nicht ausgeschlossen.“
Foto: THW/Sebastian Vogler