Thomas Kutschaty (SPD) besucht Landesmuseum

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Hösel. Ein für einen Freitagnachmittag hochrangiger Besuch beehrte das Oberschlesische Landesmuseum (OSLM). Stiftungschef Sebastian Wladarz begrüßte mit den Museumsmitarbeitern den Oppositionsführer im nordrhein-westfälischen Landtag, Thomas Kutschaty (SPD) (rechts). Begleitet wurde er von seiner Stellvertreterin und zugleich Stiftungsratsvorsitzenden Elisabeth-Müller Witt (rechts).

Nach der Begrüßung gewährte Frank Mäuer, Chefhistoriker des OSLM, dem ehemaligen Justizminister Kutschaty einen Einblick in das Spannungsfeld zwischen der klassischen, objektorientierten Museumsarbeit und der für die Zukunft notwendigen digitalen Ergänzung der Museumswelt. Insbesondere in der Bildung und Vermittlung brauche man moderne Formate, die auch zielgruppengerecht sind, also mit denen insbesondere Schülerinnen und Schüler etwas anfangen können.

Stiftungsvorsitzender Sebastian Wladarz skizziert: „Wir haben mit dem Kulturreferenten für Oberschlesien durch Förderung des Herder-Instituts zum Thema Flucht und Vertreibung eine moderne Webdoku entwickelt.“ Diese ist speziell für den Einsatz im Schulunterricht gedacht und wurde auch schon durch Schüler des Kopernikus-Gymnasium getestet. Es muss dann aber dann auch der Brückenschlag in die Dauerausstellung des Museums gelingen. Diese stamme aus dem Jahr 1998 und müsse dringend neu aufgelegt werden. Ein entsprechendes Konzept befinde sich in der Finalisierungsphase. „Das wird ein finanzieller Kraftakt werden, er ist aber für die Zukunft des Hauses eine Conditio sine qua non“, betont Wladarz, der auf eine breite Unterstützung im Landtag baut.

In der Dauerausstellung entdeckte Thomas Kutschaty dann auch den Flecken Erde, aus dem seine Vorfahren stammen: Schillersdorf im Hultschiner Ländchen (Oberschlesien/mährisch Schlesien). Das heutige Šilheřovice kam bereits 1919 ohne Volksabstimmung an die Tschechoslowakei.

Des Weiteren erhielt der SPD-Fraktionsvorsitzende einen Einblick in die Sonderausstellungen, in denen das „Oberschlesische“ bereits moderne Mittel und Darstellungsformen nutzt, auch dank einer guten Zusammenarbeit mit Fachleuten aus Polen. Überhaupt habe die grenzübergreifende Zusammenarbeit einen hohen Stellenwert. „Dieser Austausch und die Zusammenarbeit sind uns aus vielen Gründen wichtig. Zum einen wegen des Völkerverständigungsgedankens, des Weiteren schätzen wir den fachlichen Austausch und letztlich können wir insbesondere in der Digitalisierung viel von den Polen lernen“, erklärt Sebastian Wladarz.

Als Höhepunkt des Besuchs durfte Kutschaty dann noch kurz, als einer der bislang wenigen Personen, den neuen „Escape Room“ besichtigen. Die neuste Errungenschaft des Oberschlesischen befindet sich gerade in der Testphase und soll einen niederschwelligen Zugang für junge Menschen zu oberschlesischen Themen schaffen. Er wird Ende November eröffnet.

Der Essener SPD-Landespolitiker zeigte sich im darauffolgenden Gespräch beeindruckt: „Sie machen hier eine sehr wichtige Arbeit, die wir unterstützen.“ Die SPD habe diese Themen „auf dem Schirm“.

Foto: OSLM/Thomas Labaj

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