Theatertag am Kopernikus-Gymnasium

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Lintorf. Der Theater-Projektkurs der Q2 des Kopernikus-Gymnasiums Lintorf (KGL) lud Ende Januar zum ersten Lintorfer Theatertag. Die größtenteils jugendlichen Gäste konnten in interaktiven Seminaren verschiedene Seiten des Theaters kennenlernen.

Der Tag startete mit einem Gespräch über Chancen und Hürden einer inklusiven Theaterwelt mit Andreas Bialas, kulturpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, und Beiträgen der freischaffenden Künstlerin Hannah Sampé, die bereits in unterschiedlichen Tanz- und Theaterprojekten mit inklusiven Ensembles gearbeitet hat. Schnell stellte sich heraus, dass von einer wirklichen Inklusion erst dann gesprochen werden könn, wenn sich die Zuschauer daran gewöhnt hätten, dass ein Romeo auch mal im Rollstuhl sitzen könne oder Julia das Down-Syndrom habe. Dafür müsse man jedoch Geld in die Hand nehmen, um auf die unterschiedlichen Bedürfnisse zum Beispiel im Probenplan Rücksicht nehmen zu können. Bialas machte deutlich, dass die staatliche Förderung auch mit Forderungen der Politik, zum Beispiel nach diverseren Ensembles, einhergehen müsse.

Im Anschluss wurde es dann praktisch: In den von den Schülern des Projektkurses vorbereiteten und durchgeführten Seminaren Tanztheater, klassisches Theater, modernes Theater und Genre-Bildung wurde nach einer kurzen theoretischen Einführung vor allem improvisiert und inszeniert. In wechselnden Gruppen entstand so ein bunter Reigen an kurzen Szenen, die am Ende auf der Aulabühne den anderen Teilnehmern präsentiert werden konnten. Den Abschluss bildete dann noch ein spezielles Impro-Training, in das alle zuvor erlernten Kompetenzen einfließen konnten. So wurde in spontan gespielten „Weltpremieren“ getanzt, geschossen, sich verliebt, aber vor allem viel gelacht.

„Es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht, sich selbst mal auszuprobieren. Am Anfang war ich noch etwas zurückhaltend, aber sobald ich gesehen habe, dass hier alle mittanzen, war ich begeistert dabei“, resümierte eine Teilnehmerin den Tag.

Zuvor hatte der Projektkurs sich selbst mit der vielfältigen Theaterlandschaft befasst. Nicht nur die unterschiedlichen Häuser mit ihren unterschiedlichen Programmen und Finanzierungsformen hatte man analysiert, auch von den unterschiedlichen Theaterformen hatten sich die Schüler ganz praktisch ein Bild gemacht. Von den Klassikern von Schiller und Shakespeare, über Komödien aus der Comedia dell’arte bis hin zu zeitgenössischen Stücken von Ferdinand von Schirach sowie Tanztheater hat der Kurs einen breiten Einblick in die Welt des Theaters bekommen. Dieses Wissen und eine wissenschaftliche Einarbeitung in die eigenen Arbeitsthemen waren dann die Grundlage für die gelungenen Seminare.

Wer jetzt richtig Lust auf Theater bekommen hat, kann sich sicher sein: Die drei Theater-Arbeitsgemeinschaften und der Literaturkurs des Lintorfer Gymnasiums laden schon bald zu ihren nächsten Aufführungen ein. 

Foto: privat

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