SkF: Verlängerung des Neun-Euro-Tickets notwendig

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Ratingen. Schnell zum Jobcenter, zum Arzt, zum Einkaufen oder auch einmal Freunde besuchen: Für Menschen mit geringem Einkommen bietet das Neun-Euro-Ticket endlich die Möglichkeit, ohne Existenzängste mobil zu sein. Doch was passiert, wenn das Angebot im September endet? Der Sozialdienst katholischer Frauen Ratingen (SkF) schließt sich der Forderung der Freien Wohlfahrtspflege NRW an, mindestens für Geringverdienende ein bezahlbares Folgeangebot auf den Weg zu bringen.

Ein gut ausgebauter und bezahlbarer ÖPNV ist für alle Menschen praktisch und nicht zuletzt auch für unsere Umwelt wichtig. Für Menschen mit geringem Einkommen sieht es noch einmal anders aus. Die Überlegung, welche Fahrt man sich überhaupt leisten kann, beherrscht den Alltag. Notwendige Wege zum Facharzt nach Düsseldorf oder zu Ämtern in Mettmann werden unerschwinglich. Die Fahrscheine dafür können sich viele nicht leisten und mit den steigenden Lebenshaltungskosten wird es zunehmend schwieriger. Es gibt zwar das Sozialticket für Leistungsempfänger, aber das belastet mit 40 Euro im Monat das Budget und gilt nur in den Grenzen des Kreises. Jede einzelne Fahrt etwa nach Düsseldorf kostet weitere 7,40 Euro Zuzahlung. Bezieherinnen von Mindestlohn können von den bisherigen Angeboten überhaupt nicht profitieren.

Die Rückmeldungen zum Neun-Euro-Ticket von Nutzerinnen mit geringem Einkommen sind deshalb mehr als positiv. Ein Großteil der Klientinnen des SkF nutzt es und ist froh über die Möglichkeit, selbstbestimmt mobil zu sein. Die letzten Wochen zeigen: Ein bezahlbarer Fahrschein mit einfachen Rahmenbedingungen ist ein sofort wirksamer Schritt gegen Armut und soziale Ausgrenzung.

Was so gut wirkt und Entlastung schafft, sollte dringend verstetigt und weiterentwickelt werden, denn im Herbst wird es für Bezieherinnen von Sozialleistungen noch schwieriger werden. Deutlich höhere Preise für Lebensmittel und Strom aber ein stagnierender Regelsatz passen nicht zusammen. Existenzielle Notlagen werden weiter zunehmen, vor allem bei älteren Menschen und bei Familien. Der SkF Ratingen rechnet mit einer Vielzahl von Ratingerinnen, für die das Geld nicht bis zum Ende des Monats reicht.

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