Kaiserswerth. Atemnot, Schmerzen oder starkes Druckgefühl in der Brust können Anzeichen für einen Herzinfarkt sein. Dann zählt für die Betroffenen jede Minute. Das Florence-Nightingale-Krankenhaus bietet mit seinem neuen hochmodernen Herzkatheterlabor die optimalen Voraussetzungen für präzise Diagnostik und effiziente Behandlung.
Mit der Einrichtung des neuen Herzkatheterlabors geht das Florence-Nightingale-Krankenhaus einen weiteren Schritt im Ausbau des Behandlungsspektrums der Kardiologie. Seit April 2022 ist das Herzkatheterlabor unter Leitung von Dierk Rulands in Betrieb. Dabei ist die Behandlung der koronaren Herzerkrankung und die Versorgung des akuten Herzinfarktes nur ein Bestandteil des Leistungsspektrums. Auch Herzrhythmusstörungen, Herzklappenerkrankungen, entzündliche Herzerkrankungen oder Herzschwäche werden therapiert.
Herz-Kreislauferkrankungen führende Todesursache weltweit
„Bei uns stehen den Patienten für die Versorgung voll ausgestattete Überwachungsplätze zur Verfügung, die speziell für die Abklärung bei unklaren Brustschmerzen eingerichtet wurden“, so Departmentleiter Kardiologie Rulands. Denn nicht immer sind die Beschwerden eindeutig zuzuordnen. So wie bei Claudius Gabor, der sich mit starken eher unspezifischen Brustschmerzen an seinen Internisten wandte. „Mein Hausarzt hat mich gründlich untersucht, auch weil er von meiner familiären Vorgeschichte wusste, denn mein Vater hatte in meinem Alter bereits eine Bypass-Operation hinter sich.“, erklärt der 55-Jährige. „Als er nichts fand, vertraute er auf seinen Instinkt und überwies mich an die Kardiologie in Kaiserswerth“. Im Florence-Nightingale-Krankenhaus war die Erstuntersuchung zunächst unauffällig, doch die Stress-Echokardiographie, ein Herz-Ultraschall unter Belastung, gab Hinweise auf eine Gefäßverengung. Die Herzkatheteruntersuchung erfolgte wenige Tage später und Claudius Gabor erhielt direkt zwei Stents, die die verengten Gefäße wieder erweiterten. Denn bei der Behandlung sah Dr. Rulands, dass zwei Gefäße stark verengt waren. Bereits am nächsten Tag konnte Claudius Gabor das Krankenhaus wieder verlassen.
„Herr Gabor lebt sehr gesund, macht Sport, raucht nicht, da würde man nicht sofort auf eine akute Herzgefäßverengung tippen. Wichtig war, dass er sich rasch an seinen Arzt gewandt hat und auch dieser nicht locker gelassen hat. Unbehandelt hätte das bei Herrn Gabor zu einem schweren Herzinfarkt führen können – mit massivsten Konsequenzen“, ergänzt Rulands, der sich über die rasche Genesung seines Patienten freut. „Denn nicht nur in Deutschland, sondern sogar weltweit sind die häufigste Todesursache sowohl bei Frauen als auch bei Männern Herz-Kreislauferkrankungen, viele davon bleiben im Vorfeld unerkannt.“
Enge Kooperation der Fachbereiche und Berufsgruppen
Doch die modernste Ausstattung nützt nur, wenn dahinter hohe fachliche und menschliche Kompetenz und enge Kooperation stehen. „Die enge Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen und unterschiedlichen Berufsgruppen zeichnet uns am Florence-Nightingale-Krankenhaus aus. So können wir umgehend zuverlässig die richtige Diagnose stellen und Störungen im Herzen zielgerichtet behandeln. Damit sichern wir ein optimales Behandlungsergebnis für unsere Patientinnen und Patienten“, führt Rulands aus.
Dr. Dierk Rulands (Departmentleiter Kardiologie) (rechts) erläutert seinem Patienten Claudius R. Gabor (links) anhand der Vorher-Nachher-Bilder, wo die beiden Stents gesetzt wurden (Kaiserswerther Diakonie/F. Elschner)