Nationaler Wasserstoffrat tagt in Duisburg

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Duisburg. Der nationale Wasserstoffrat (NWR) tagt auf Einladung seines Ratsmitglieds Arnd Köfler, technischer Vorstand (CTO) bei Thyssenkrupp Steel, in Duisburg bei Deutschlands größtem Stahlhersteller. Der NWR, der aus Vertretern von Wissenschaft, Wirtschaft und Umweltverbänden zusammengesetzt ist, hat sich zum Ziel gesetzt, einen Handlungsrahmen für Erzeugung, Transport, Nutzung und Weiterverwendung von Wasserstoff und damit für entsprechende Innovationen und Investitionen zu schaffen.

Die Stahlindustrie verursacht in Deutschland sieben Prozent der CO2-Emissionen, kann somit aber auch einen enormen Beitrag zur Minderung der Klimagase leisten. Bei der Transformation wird die Stahlindustrie einer der Hauptabnehmer für grünen Wasserstoff sein und ist somit Weichensteller, um Wasserstofftechnologien als Schlüssel zur Dekarbonisierung zu etablieren. Den Ratsmitgliedern des NWR verdeutlichte der Tagungsort, wie gewaltig die Dimensionen der Transformationsaufgabe sind, vor der Thyssenkrupp steht. Bei einer Werkstour gab Köfler einen Einblick in die mit der Transformation des Unternehmens einhergehenden Veränderungen. „Wenn die Produktion spätestens 2045 auf klimaneutralen Stahl umgestellt ist, werden wir der größte einzelne europäische Abnehmer von CO2-neutralem Wasserstoff sein“, erläutert Köfler. Hierfür ist aus technischer Sicht der schnelle Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur zur Wasserstoffversorgung erforderlich. Eine vollständige Klimaneutralität kann nur dann gelingen, wenn langfristig die Versorgung mit grünem Wasserstoff aus erneuerbaren Energien sichergestellt ist.

Der NWR sieht in thyssenkrupp das Potenzial, der deutschen Wirtschaft als Beispiel für eine grüne Transformation zu dienen, mit der ein klimaneutrales und versorgungssicheres Wirtschafts- und Energiesystem geschaffen werden kann. „Eine ambitionierte und kluge Strategie für Wasserstoff ist unerlässlich, damit die Transformation der Stahlindustrie wie auch die gesamte Klima-Wende gelingen. Für den Umbau der Stahlwerke muss sichergestellt werden, dass für jeden Schritt auch genügend grüner Wasserstoff zur Verfügung steht, um Klimaschutz, den Erhalt von Arbeitsplätzen und Wohlstand gut zu vereinbaren“, erklärt Christiane Averbeck, Geschäftsführerin der Klima-Allianz Deutschland und Mitglied im NWR. Hierfür ist aus technischer Sicht der schnelle Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur zur Wasserstoffversorgung erforderlich. Dafür braucht es noch notwendige Rahmenbedingungen, eines der kurzfristigen Ziele, die der NWR mit seiner Arbeit unterstützt.

Arnd Köfler gibt bei einer Werkstour einen Einblick in die Dimension der Produktionsprozesse am Standort Duisburg (Foto: Thyssenkrupp)

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