Literatur: NEVER

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Washington: Pauline Green, amerikanische Präsidentin in „Never, Die letzte Entscheidung“ von Ken Follett, hat sich für ihre Amtszeit fest vorgenommen alles zu tun, um kriegerische Auseinandersetzungen und ganz besonders die Verwendung des „Nuclear Football“ (Bezeichnung des Atomkoffers zur Authorisierung des Einsatzes von Atomwaffen) zu vermeiden. Ihre Entscheidungen und Maßnahmen werden jedoch immer wieder, fremdbestimmt durch verschiedenste Ereignisse und Probleme, in Bahnen gelenkt, die neue und nicht geplante Reaktionen erfordern.

Das N im Titel, schon leicht beschädigt und in Schiefneigung, droht den nächsten Buchstaben umzuwerfen und damit eine Kettenreaktion auszulösen, die uns allen aus den berühmten Domino-Day-Veranstaltungen zu Beginn der 2000-er Jahre bekannt sind. Von Kapitel zu Kapitel entwickeln sich neue Probleme und Ereignisse an verschiedensten Punkten auf der Erde, die von Staatsführern und -führerinnen mit ihren Beratern durchdacht und gelöst werden müssen. Konventionelle kriegerische Reaktionen und ein anschließender nuklearer Erstschlag werden dabei immer wahrscheinlicher. Bis zum Ende des Romans gelingt es Follett jedoch in sehr überzeugende Weise offen zu halten, ob es den Protagonisten am Ende gelingen wird die Katastrophe zu vermeiden. Der Roman ist aktueller denn je und so beklemmend nah an der Realität, dass ein Stück Schokolade oder gar stärkere Mittel zur Beruhigung beim Lesen schon fast zwingend erforderlich sind.

Bastei Lübbe: Ken Follett – Never, Die Entscheidung – Paperback: ISBN 978-3-404-18926-7

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