Die Bundesrepublik und die ehemalige DDR waren durch eine hohe Mauer getrennt. Nord- und Südkorea trennt noch immer eine minengepflasterte entmilitarisierte Zone. US-Präsident Trump will eine Mauer an der Grenze zu Mexiko bauen lassen. Da drängt sich ein Zaun, der Europa vor den Flüchtlingsströmen aus Afrika und vielen anderen Ländern abhalten soll, ja förmlich als Krimimotiv auf. Jan Zweyer zeichnet in seinem Krimi Starkstrom ein düsteres Bild von Europa. Ein Europa, das sich mittels einer ganzen Zaunanlage komplett abgeschottet hat und Flüchtlinge in großen Transitzentren sammelt bevor sie in ihre Heimatländer zurück geschickt werden oder per Lotterielos den Zugang zu einem besseren Leben erhalten.
Während die Good-Fence-Coperation (Go-Fe-Co) immer wieder neue Konzepte entwickelt, um die Anlage noch sicherer zu machen, versuchen Bahdi und Djibi, zwei Flüchtlinge aus dem Senegal, sie zu überwinden, um in Europa Geld zu verdienen, das ihr Dorf dringend zum Überleben benötigt. Die Journalistin Karla berichtet über das Schicksal der Flüchtlinge und deckt dabei überraschende Verbindungen nach Europa auf. Der Tod eines Mitarbeiters an einem der Zäune sorgt für Unruhe und Vertuschungsanstrengungen von der Go-Fe-Co bis hin zu höchsten Regierungskreisen.
Ein Krimi, der die Forderungen einiger populistischer Politiker und Staatsführer in einer spannenden Geschichte wahr werden lässt. Das beklemmende Gefühl, das sich beim Leser einstellt, wirkt noch lange nach.
Jan Zweyer: Starkstrom, Originalausgabe 282 Seiten, Paperback, € 12,00[D]
ISBN 978-3-89425-576-3, auch als E-Book erhältlich
grafit der krimiverlag
Hinterlasse jetzt einen Kommentar