Lampisten: Wageneinweihung auf dem Schützenplatz

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Lintorf. Nach langer Coronapause laufen die Vorbereitungen für die beiden Karnevalsumzüge Ratingens auf Hochtouren. Der Karnevalsverein Die Lampisten sind auf der Zielgeraden und können den Höhepunkt der Session, den Straßenkarneval, kaum erwarten. Nach sechs Monaten intensiver Arbeit an ihrem gesellschaftskritischen Mottowagen werden sie am Samstag, 18. Februar, um 16.30 Uhr ihren “kleinen Lampion”, so nennen sie den ausgeschlachteten LKW-Anhänger liebevoll, feierlich auf dem Lintorfer Schützenplatz am Thunesweg enthüllen. 

Die Lampisten haben sich das Ziel gesetzt, jedes Jahr einen neuen Motivwagen zu bauen, den man so schnell nicht vergisst. An Ideen für die kreative Umsetzung mangelt es dem Verein nicht. Im ersten Jahr ihres Engagements gingen sie mit der “Westbahn” auf die Straße. Um die weißen Flecken der Digitalisierung der Stadt ging es beim zweiten Motto. Und diesmal heißt es “Hand in Hand – schau über’n Tellerrand!“. Satirischer Wagenbau hat vor allem Tradition in Düsseldorf – neu ist allerdings die Idee des Vereins, dies mit alternativem Karneval und Benefizveranstaltungen zu verbinden. 

“Besonders ist auch, dass der “Kleine Lampion”, der größte Karnevalswagen in NRW ist, der die Leichtbauweise und moderne Licht-Technik verbindet – alles in Eigenbau”, sagt Vorstandsmitglied Anton Johann. Alleine wäre all dies aber nicht zu stemmen. Der Verein hat 18 aktive Mitglieder, die sich alle mit vielen 100 Stunden jedes Jahr einbringen.

“Es ist ein unglaubliches Glück, dass der Verein Menschen gefunden hat, mit denen man kreative Ideen umsetzen kann und die zudem die Ausdauer besitzen, einen Kraftakt zu stemmen und dabei immer gut gelaunt sind!”, bilanziert Vereinsorsitzende Melanie Meyer, die hinter den Entwürfen des Mottowagens steckt. 

Satire gepaart mit lokalen Themen – und das ohne Tanzmariechen, Orden und Sitzungen – für den Ratinger Karneval ist der junge Verein in Zeiten von Vereinssterben ein Glücksfall. Die Lampisten bereichern den Straßenkarneval und überlassen die Tradition den alteingesessenen Garden. 

Am Samstag wird nun der Vorgang fallen und das Geheimnis um das neue Motto gelüftet. Als Ehrengäste haben sich neben vielen Honoratioren der Stadt das Ratinger Prinzenpaar Tina I. und Christian I. und eine Abordnung der Prinzengarde der Stadt Duisburg mit Prinz Kai-Uwe I. angekündigt.

Der Verein Die Lampisten engagierte sich erstmals in der Karnevalssession 2017/2018, damals noch als Projekt. Denn die Gruppe kommt nicht aus dem traditionellen Karneval. 2018 waren es antisemitische Schmierereien, die die Gruppe auf den Plan riefen. Für alle war schnell klar: „Wir wollen ein Zeichen setzen!“ Und so organisierten sie eine Menschenkette mit mehr als 2000 Menschen. Damals schon lautete ihr Motto: “Hand in Hand für Zusammenhalt”. Es folgten zwei Benefizkonzerte mit zusammen mehr als 45.000 Euro Reinerlös für die Opfer der Jahrhundertflut im Ahrtal. Ihr Karnevalsprojekt “der kleine Lampion” sei ihre Herzensangelegenheit, so die Vorsitzende Melanie Meyer, denn ein Motivwagen böte die Möglichkeit einer bunten und frechen Botschaft, die sich mit dem beschäftigt, was uns täglich bewegt.

Mehr Information unter: www.lampisten.de

Foto: privat

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