Kultur gegen Verzagtheit: 50 Jahre Kulturkreis

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Hösel. Sind Menschen ängstlich, verzagt oder gar pessimistisch, ziehen sie sich gerne in ihr Schneckenhaus, in ihre Wohlfühlzonen zurück, weil sie das Gefühl haben, die Welt um sie herum bricht gerade zusammen, stellt alles, und selbst das, was einem persönlich wichtig ist, in Frage. An dieser Gefühlslage sieht der Beobachter sehr gut, dass Menschen eine mikro- und eine makrokosmische Sicht haben. Im persönlichen Bereich gibt es Gott sei Dank noch wohlige Rückzugsorte, im Großen verzweifelt man an der – zugegeben aktuell sehr schwierigen – Weltlage.

Die Zeit ist aus den Fugen, so heißt es bei Hamlet. Krisen gibt und gab es allerdings schon immer in der Menschheitsgeschichte. Nieder- und Untergang schienen immer wieder nah. Man erlebt Krisen ohnmächtig, als unbeherrschbar und äußerst bedrohlich. Im Rückzug auf seinen Mikrokosmos sucht der Mensch daher gerne nach Verhältnissen, die Zuversicht und positive Gefühle vermitteln und ausstrahlen. Diese positive Grundhaltung gehört – dem Himmel sei Dank – auch zur Natur von uns Menschen, zu seiner Resilienz.

Und so kommt die Welt der Kultur ins Spiel, weil hier relevante Antworten gegeben werden: es gibt Lösungen, es gibt bei allen Veränderungen und allem Wandel Allgemeingültiges, es gibt Überdauerndes, Werte, die nicht ‚kaputtbar‘ sind, und damit Zuversicht und Halt und Abwehr von Selbstisolierung und Einsamkeit bieten. Es gibt eine Welt, eben die der Kultur, die einigermaßen in Ordnung ist, die trotz schwieriger Umstände und Bedingungen nicht aus den Fugen gerät, freudig lebt, auch mit der Zeit geht und Freude ausstrahlt sowie Neugier anfacht.

Der Kulturkreis Hösel hat in seiner Geschichte seit 1975 sehr viele äußere und innere Krisen erlebt, die letzte war die Coronazeit, und er hat trotzdem – immer wieder erfolgreich – weitergemacht. Er bietet Perspektiven, ja Optimismus in immer wieder schwierigen Zeiten, greift Probleme und Fragen auf, bietet wohltuende und anregende Gemeinschaft. Viele Ehrenamtler, die zukunftsorientiert fühlen und denken, nicht „die Flinte ins Korn werfen“, arbeiten daran und brennen dafür, dass die wegen der Komplexität und Ohnmacht erzeugenden Weltsicht einen nicht herunterzieht.

So wird der Kulturkreis im Jahr 2025 schon 50, und er wird zeigen, dass er und warum er nicht nur überlebt hat, weil er Antworten auf die Verzagtheit gibt und Zukunftsoptimismus vermittelt. So lädt er schon jetzt für den 28. Juni 2025 am Spätnachmittag in die Stadthalle Mitglieder, Freunde und Interessenten zu seiner Geburtstagsfeier ein, um zu erfahren, wie er und womit er und warum er überlebt hat und immer noch voller Leben ist und Zuversicht und Hoffnung für die Zukunft des Menschen und seiner Kultur vermittelt und ausstrahlt.

Schöne und erhabene und unterhaltsame Momente der Kultur werden geboten, im Kulturprogramm und bei der Geburtstagsfeier, mit einem großartigen Orchester und einem ebensolchen Musikprogramm, mit einem Festvortrag von dem weltbekannten Künstler Professor Tony Cragg und einem unterhaltsamen Zusammensein. Damit wird der Kulturkreis zeigen, dass es eine hoffnungsvolle und liebens- und lebenswerte Zukunft gibt.

In seinem öffentlichen Statement über Freiheit von Kunst und Kultur, nachzulesen auf seiner Internetseite, heißt es: “Wir sind zutiefst davon überzeugt, dass die Freiheit von Kunst und Kultur unverzichtbar ist für eine menschliche, mannigfaltige und friedliche Gesellschaft. Kunst und Kultur, egal von wem produziert, machen unser Dasein und unser Zusammenleben erst lebens- und liebenswert. Kunst und Kultur fördern eine unerschöpfliche, vielstufige Informationsvermittlung und dienen der gegenseitigen Verständigung.“ Und weiter: „Wir möchten jede Einzelne und jeden Einzelnen, die diesen Informations- und Gedankenaustausch durch die Freiheit der Kunst und Kultur fördern möchten, ermutigen, sich aktiv zu engagieren.“  

Zu dieser Überzeugung steht der Kulturkreis auch weiterhin fest, kraftvoll und engagiert. „Wer kann sich dem verweigern“, so Martina Lüdeke und Wolfram Brecht, beide seit wenigen Tagen Vorsitzende des Kulturkreises in Doppelspitze.  

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