Juwel im Schulkeller: Modelleisenbahn

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Lintorf. Das Herz eines jeden Kindes und vieler junggebliebener Erwachsener hüpft hier vor Freude: im Keller unter der Eduard-Dietrich-Schule. Hier versteckt sich die Heimat der Modelleisenbahnfreunde Angerland, die im vergangenen Jahr ihren 40. Geburtstag gefeiert hatten.

Wilfried Schlüter senior, Gründungsmitglied der Modelleisenbahnfreunde Angerland von 1982, sitzt bequem in dem Sessel aus der ersten Klasse eines D-Zuges. Er berichtet stolz, dass die ersten Treffen des Vereins noch in der Bahnhofsgaststätte im alten Lintorfer Bahnhof stattfanden. Später sei der Verein dann in den Keller unter der Grundschule eingezogen, der für andere Zwecke nicht mehr nutzbar war.

„Mehrere 100 Meter Gleise sind in drei Räumen verbaut“, erzählt Wilfried Schlüter junior, der Vorsitzende des Vereins. Lokomotiven und Anhänger bringen die Mitglieder selbst mit. Hauptaufgabe der Vereinsmitglieder ist derzeit die Digitalisierung der gesamten Anlage. Das sei sehr kniffelig, sagt er. Ursprünglich hat ein ehemaliger Rheinbahner die Elektrik der Anlage erstellt. Als die Anlage nun digitalisiert werden sollte, hatte aber niemand die Schaltpläne. „Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen, doch wir kommen voran“, so der Vorsitzende.

13 Mitglieder hat der Verein. Das älteste ist 89, das jüngste acht Jahre. Sie treffen sich immer mittwochs ab etwa 16 Uhr außerhalb der Schulferien, um ihrem Freizeitvergnügen zu frönen. „Die meisten Modelleisenbahnfreunde sind Eigenbrötler“, meint Wilfried Schlüter junior. Sie arbeiten im eigenen Keller an ihrer Modelleisenbahn. Aber im Verein gemeinsam an einer großen Anlage zu bauen, sei viel schöner. Auch werden immer wieder gemeinsame Ausflüge unternommen.

Burg Eulenberg (Foto: privat)

Die Anlage in H0-Spur wird als sogenanntes Zweileiter-Gleichstromsystem betrieben. Sie befindet sich ständig im Umbau. Immer wieder gibt es Schäden an den Gleistrassen und an der Modelllandschaft. Es gab in der Vergangenheit Wasserschäden im Bunker, unter denen die Anlage auch heute noch leidet.

„Hier wollen wir einen Stahlhandel bauen“, berichtet Schlüter und zeigt auf eine Brachfläche. Dort gab es bis vor kurzem einen Kohlehandel. „Aber wer braucht heute noch Kohlen“, fragt der Vorsitzende lächelnd.

Auch die Burgruine soll instandgesetzt werden. Von weitem sähe sie schön aus, aus der Nähe sei aber erkennbar, dass sie etwas unter dem Zahn der Zeit gelitten habe.

Über Langeweile können sich die Mitglieder jedenfalls nicht beklagen. Arbeit gibt es ohne Ende an jeder Modelleisenbahn. Über neue Modelleisenbahnfreundinnen und -freunde würden sie Wilfried Schlüter und seine Mitstreiter freuen.

Kontakt
Wilfried Schlüter junior
mef-angerland@web.de

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