Irena Paskali: Salty Drops

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Lintorf. Zahlreiche Kunstliebhaber und -liebhaberinnen hatten sich gestern Abend trotz der niedrigen Temperaturen zum Kunstbüdchen auf der Speestraße begeben. Sabine Tünkers, die Erfinderin des Kunstbüdchens, hatte zur Vernissage mit der Künstlerin Irena Paskali eingeladen. „Salty Drops“ nennt Paskali ihre Installation, die sie im Inneren des Büdchens aufgebaut hat. Zarte Glaskugeln mit einer fluoreszierenden roten Füllung hängen leicht pendelnd von der Decke des Raumes an dessen Wänden per Video weinende Augen zu sehen sind. Jede Träne erzeugt einen kleinen Ton, der wie ein Tropfen Wasser klingt, der in einen Tontopf fällt.

Mit dieser Installation thematisiert sie tiefe Emotionen sowie rituelle Handlungen. Tränen bedeuten Freude, Lachen, Heiterkeit, Schmerz und Trauer. Sie sind Ausdruck tiester Gefühle. Wenn die Tränen trocknen bleiben die Salzkristalle zurück. Sie symbolisieren die Spuren der Angst, der Trauer und der Einsamkeit, die die Frauen in der Antike ihren von Kriegen heimkehrenden Männern in kleinen Tonkrügen gesammelt hatten.

Im Garten hinter dem Kunstbüdchen hat Paskali zwei Skulpturen aufgestellt, die die Bewegung des Wassers als fließendes Element und die emotionale Seite der Installation aus dem Inneren des Büdchens aufgreifen. Sie setzen sie jedoch auf eine völlig andere Art um.

Anlässlich der Vernissage durften die zahlreichen Besucher auch das Innere des Büdchens betreten und vorsichtig zwischen den leicht schwingend Kugeln umhergehen. Der Klang der herabfallenden Tropfen erzeugte eine wundervolle Atmosphäre die der einer Tropfsteinhöhle ähnelt. Vor dem Kunstbüdchen unterhielten sich die Besucher angeregt mit der Künstlerin und stellten zahlreiche Fragen zu ihrer Installation und ihren Werken, die sie weltweit bereits in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt hatte.

Besonders eindrucksvoll wirkt die Installation im Inneren des Büdchens in den Abendstunden, wenn das Schwarzlicht die Flüssigkeit in den Glaskugeln kräftig orange-rot leuchten lässt. Die Beleuchtungszeiten sind von 6 Uhr bis 9 Uhr und von 17 Uhr bis 23 Uhr. „Wir freuen uns auf viele Besucher und sind gespannt auf deren Emotionen, denn die Kunst entsteht erst in den Köpfen der Betrachtenden.“, erklärte Tünkers bevor sie die Gäste in das Büdchen hinein bat und draußen kleine Snacks und Getränke anbot.

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