Lintorf. „Es ist seltsam und bizarr vor einem Grabmal zu stehen, das den eigenen Namen trägt – aber auch sehr erhebend!“ Mit diesen Worten beschreibt der Lintorfer Autor Andreas F. Achenbach seine alljährlichen Besuche am Grab des Düsseldorfer Malerfürsten, dessen Namen er trägt.
Achenbachs Mutter hatte am 14. März 1943 auf einem Spaziergang mit ihrem jungen Ehemann, dem Oberleutnant Fritz Oswald Achenbach, vor dem Geburtshaus von Andreas Achenbach in Kassel gestanden. Gerade schwanger fragte sie sich leise und besorgt mitten im Krieg‚ ob es wohl ein Andreas würde.
Auch am kommenden Donnerstag, 29. September, wird Andreas F. Achenbach am Geburtstag des Malers (1815) wieder auf dem Nordfriedhof am imposanten Ehrengrab in der Nähe des Haupteingangs stehen. Er wird ein rotes Licht zum Besinnen auf den wohl auch für ihn nicht mehr so fernen Tag des Endes auf Erden anzünden.
„Den Besuch mache ich jedes Jahr am 1. April und 29. September, seit ich 2019 wieder zurück nach Nordrhein-Westfalen gezogen bin, wohin mich und meine Familie der VDI-Verlag bereits 1986 berufen hatte“, sagt Achenbach, der in einem Jahr seinen 80. Geburtstag im Künstlerverein Malkasten feiern möchte. Den Malkasten in der Jacobistraße in Pempelfort hatte sein berühmter Düsseldorfer Namensvetter einst mitbegründet.
Eine gute Nachbarin – selbst Düsseldorferin – begleitet ihn in diesem Jahr wieder ans Grab. „Beim Lesen seines Namens befällt mich immer ein innerliches Grausen“, sagt die 85-Jährige. Sie hatte ihn schon auf dem langen von illustren Grabmonumenten mit bedeutenden Namen der Düsseldorfer Industriegeschichte und Zivilgesellschaft umsäumten Spazierweg über den weitläufigen Friedhofspark zum Todestag am 1. April (1910) begleitet.
Gerne wünschen sich der Autor und seine Begleitung, dass mehr Düsseldorfer sich des großen Ehrenbürgers ihrer Stadt erinnern mögen, der auch durch seine Werke sehr zum Ruhm der weltbekannten Düsseldorfer Malerschule des Wilhelm von Schadow und Peter von Cornelius beigetragen hat. Sein größter Wunsch aber sei, so der Neu-Lintorfer, ein ähnlich hohes Alter von fast 95 Jahren wie sein berühmter Namensgeber zu erreichen.
Der Lintorfer Autor sagt: „Ich habe noch zahlreiche Buchprojekte im Köcher, die ich gerne realisieren möchte, und fühle mich noch fit und lebensfroh. Bleiben Sie alle achtsam und gesund!“
Fotos: privat