Flughafen übt Flugunfall

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Düsseldorf. Rund 300 Personen haben an diesem Samstag an der Flugunfallübung „Uniform 2023“ im Sicherheitsbereich des Düsseldorfer Flughafens teilgenommen. Die Bestimmungen der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO und der European Aviation Safety Agency (EASA) sehen im zweijährigen Turnus derartige Flugunfallübungen an internationalen Verkehrsflughäfen vor. Aufgrund einer coronabedingten Zwangspause wurde allerdings das erste Mal seit 2019 geübt.

„Die Übung gibt allen Beteiligten unter annähernd realen Bedingungen Gelegenheit, das komplexe Zusammenspiel von Einsatzkräften und involvierten Institutionen zu überprüfen und gegebenenfalls zu optimieren“, sagt Holger Roßlan, Leiter Notfall- und Safety Management am Düsseldorfer Flughafen.

Eines der Hauptübungsziele von „Uniform 2023“ war es, die im so genannten Gefahrenabwehrplan festgelegten Prozesse und Abläufe praxisnah zu prüfen. Insbesondere die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Abteilungen des Flughafens, den beteiligten Einsatzkräften sowie den zuständigen Behörden und externen Stellen stand bei der Übung im Mittelpunkt. Auch die Mitglieder des Flughafen-
Krisenstabs wirkten an der Übung mit und trainierten im „Incident Coordination Center“ (ICC, Krisenstab) ihre den Einsatz unterstützenden Aufgaben.

Außerhalb der eigentlichen Rettungsarbeiten stand zudem die psychosoziale Betreuung unverletzter Passagiere und Angehöriger im Mittelpunkt. Die Betreuungsteams und Seelsorger wurden mit „traumatisierten“ Menschen konfrontiert, die unter anderem von Schauspielschülern der Essener Folkwang Universität dargestellt wurden. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt bei der Flugunfallübung lag in der Koordination der Angehörigeninformation.

„Notfallplanung und Gefahrenabwehrmanagement leben davon, dass auf komplexe Ereignisse schnell und adäquat reagiert wird. Dies haben wir heute überprüft. Wenn wir auf Grund der heutigen Übung zu neuen Erkenntnissen kommen sollten, dann werden diese Ergebnisse in den Gefahrenabwehrplan einfließen, damit im Ernstfall die Prozesse noch effizienter und schneller ablaufen können“, erklärt Holger Roßlan das übergeordnete Ziel von „Uniform 2023“.

Übungsszenario

Ein A320 der „DüsselAir“ startet.
Als der Pilot bemerkt, dass offensichtlich am rechten Fahrwerk mehrere Reifen geplatzt sein müssen, bricht er den Start umgehend ab. Die Maschine kommt dennoch von der Piste ab und stößt mit geringer Geschwindigkeit mit einem Besucherbus zusammen, der auf der Vorfeldringstraße fährt. Das rechte Triebwerk des Flugzeugs fängt Feuer. Der Bus wird ein Stück zurück geschleudert und stark beschädigt. Nach ersten Erkundungen gibt es Tote, Schwerverletzte sowie Leicht- und Unverletzte. Einige Familienangehörige und Freunde sind noch vor Ort und beobachten das Unglück. Andere Angehörige kommen zum Flughafen, nachdem sie über die Medien von dem Unfall erfahren haben.

Andreas Wiese / Flughafen Düsseldorf

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