Lintorf. Gerade in der Weihnachtszeit, wo die Lichter in der Nachbarschaft heimelig leuchten, stehen die Bilder von Menschen in Not in starkem Kontrast. Die menschenrechtswidrige Situation an der polnisch-weißrussischen Grenze berührte die 19-jährige Initiatorin Ronja Hamel (Mitte) zutiefst. Aber auch, dass es um uns herum, auch in unmittelbarer Umgebung, Menschen gibt, die keine Lobby haben und häufig übersehen werden: Kinder, deren Familien in Not geraten sind, macht Ronja Hamel ebenso betroffen.
Irgendwie muss man da doch helfen können, dachte sich die Lintorferin, die inzwischen in Osnabrück studiert. Die Idee war geboren, mit der Nachbarschaft einen Glühweinumtrunk in der Adventszeit zu veranstalten. Selbst gebackene Kekse, Grillwürstchen und Weihnachtsdeko sollten gegen eine Spende abgegeben werden.
Gab es anfänglich Bedenken, so hat der spontane Zuspruch von Eltern, Nachbarn und Freunden Ronja Hameln bewogen, die Idee in die Tat umzusetzen. So war schon drei Wochen vorher ein „kleines“ Team damit beschäftigt, tagelang bis weit nach Mitternacht Kekse zu backen, die Garage auf- und auszuräumen und Zelte, Tische und Bänke zusammen zu tragen. Dank der vielen Helfer wurde der Aufbau am Tag zuvor – leider schon im Dauerregen – zeitig beendet.
Am vergangenen Sonntag war es dann so weit: Alle waren sehr gespannt, ob bei dem schlechten Wetter mit knapp unter zehn Grad und ergiebigem Nieselregen ausreichend Gäste kommen würden und sich die ganze Mühe gelohnt hatte. Aber es kamen genügend Hartgesottene, die sich alle auch durch die 2G-Kontrolle autorisiert hatten zur Ina-Seidel-Straße und haben das Beste aus der Veranstaltung gemacht.
So kamen am Ende des Abends, aufgerundet durch Hamels Eltern, unglaubliche 1200 Euro zusammen, die aufgrund einiger vorheriger Lebensmittelspenden und dank der Unterstützung durch „Leib und Rebe“ gänzlich an zwei Organisationen weitergegeben werden können. Die Spenden gehen je zur Hälfte Aktion Lichtblicke und Sea-Watch, um sowohl lokale als auch internationale Notlagen zu bekämpfen.
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