Eggersccheidt. In der Sitzung des Bezirksausschusses Hösel/Eggerscheidt am 27. Oktober, an welcher viele Bürger teilnahmen, gaben sich Stadtplaner und Stadtwerke in Bezug auf Eggerscheidt die Klinke in die Hand. Die Stadtwerke erläuterten die nächsten Schritte zur Umsetzung des Nahwärmekonzepts, überraschend präsentierte aber auch ein von der Stadtverwaltung beauftragtes Planungsbüro erste Ansätze eines Dorfentwicklungskonzepts für Eggerscheidt. Der Hintergrund: Wenn die Straßen einmal aufgerissen werden für die Nahwärme, dann sollte man sich auch Gedanken machen, wie das Dorf im Anschluss aussehen soll. Das einfache Zuschütten der Baugruben wäre „zu kurz gesprungen“.
Die Herangehensweise ist zunächst begrüßenswert. Allerdings hatte das Planungsbüro auch Informationslücken, die es zu schließen gilt. Aus Sicht der Bürger-Union Ratingen (BU) darf dabei aber eins nicht aus dem Blick verloren werden: Die zügige Umsetzung des Nahwärmekonzepts. Angesichts des Verbots für neue Ölheizungen ab 2026 meint das Eggerscheidter Ratsmitglied Michael Krömker, das auch im Aufsichtsrat der Stadtwerke sitzt: „Die Eggerscheidter mit ihren teilweise Jahrzehnte alten Ölheizungen brauchen Planungssicherheit. Sie müssen sich darauf verlassen können, dass die Nahwärme spätestens ab 2026 zu Verfügung steht. Auch für die Eigentümer mit Insellösungen eigener Gastankheizungen müssen Lösungen angeboten werden.“
Ein Konzept zur Entwicklung des Dorfes darf also die zügige Wärmeversorgung Eggerscheidts nicht verzögern. Dass dies nicht ganz einfach werden wird, zeigt der Dauerbrenner Hölender Weg. Auf kleinem Raum müssen hier die teils widerstreitenden Interessen der Anwohner, der Fahrradfahrer, der Fußgänger und des motorisierten Durchgangsverkehrs zum Ausgleich gebracht werden. Die Bürger-Union setzt sich hier schon seit Jahren für eine Lösung ein – das versprochene Konzept blieb die Stadtverwaltung bisher schuldig. Robert Ellenbeck, Sprecher der Bürger-Union im Bezirksausschuss Hösel/Eggerscheidt: „Diese dringlichen Probleme müssen zuerst gelöst werden, bevor über die optische Neugestaltung und neue Verweilflächen gesprochen werden kann.“
Insgesamt begrüßt die Bürger-Union allerings die Herangehensweise der Stadtverwaltung und der Stadtwerke, die Bürgerinnen und Bürger möglichst frühzeitig in die Planungen einzubeziehen. Das muss zukünftig indes noch transparenter geschehen. Immer wieder erreichen die Wählergemeinschaft Nachrichten von Bürgern, die sich von den Stadtwerken nicht angemessen informiert fühlen.
Informationsveranstaltungen zu Maßnahmen mit solch umfangreichen Auswirkungen auf das Dorf gehören nach Eggerscheidt, und nicht in einen anderen Stadtteil, findet die BU.
„Die Bürger-Union Ratingen wird hier am Ball bleiben und sobald es neue Fakten gibt, die Eggerscheidter Bürger informieren“, so Michael Krömker.