Spannend: Drei Stunden Kunstgespräch im Kunstbüdchen

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Lintorf. Punkt 19 Uhr beendete Christoph Westermeier (links) am vergangenen Sonntag den dreistündigen Kunstdialog mit dem Künstler Gereon Krebber (rechts) im Kunstbüdchen auf der Speestraße. Die von Sabine Tünkers initiierte Veranstaltung besuchten rund 30 Kunstbegeisterte, darunter auch Künstler und Kunststudenten. Sie erlebten eine spannende und intensive Diskussion zwischen dem Fotografen und dem bildenden Künstler, der im Kunstbüdchen seine Ausstellung „trick and treat“ zeigt.

Gereon Krebber durfte seinen Gedanken nicht mehr zu Ende bringen, als Christoph Westermeier den „Laberflash – 3h-Nonstop-Dialog“ überaus pünktlich beendete. „So ist die Regel“, sagte Westermeier, der den hochspannenden Kunstdialog ebenso pünktlich um 16 Uhr am Sonntagnachmittag bei leichtem Nieselregen begonnen hatte.

Ging es zu Beginn des Dialogs zwischen den beiden Künstlern um die Frage, wie Gereon Krebber sein Mobile erschaffen hat, wechselte das Thema bald in die Diskussion um den Inhalt des Kunstwerkes. Die Ratte, die in Krebbers Mobile die Hauptrolle spielt, ist in Europa spätestens seit der mittelalterlichen Pestzeit kein Sympathieträger mehr. Westermeier nannte das Mobile ein „bizarres Schreckenskabinett“. Es sei aber kein Horrorszenarium. Er verglich das Mobile mit den toten, in Bitumen getauchten Ratten, durch das man hindurchgehen kann, mit christlichen Kirchen. „Dort läuft man vielfach auch mit den Füßen über die Gräber von in der Kirche bestatteten Menschen“, sagte Westermeier.

Auch die Frage, ob Gereon Krebber mit seinem Mobile andere Künstler zitiert, wurde ausführlich zwischen den beiden diskutiert. Insbesondere der amerikanische Bildhauer Alexander Calder (1898-1976) hatte das Mobile in die Welt der Kunst eingeführt. Beide waren sich aber einig, dass ein Künstler auf Vorbilder zurückgreifen dürfe, wenn er das Vorbild nicht einfach kopiere, sondern eigene Ideen und Vorstellungen einbringe. „Wir können nicht ständig völlig neue Kunst entwickeln“, meinte Krebber.

Während das Mobile im Kunstbüdchen bereits an anderen Orten gezeigt wurde, hatte Gereon Krebber für den kleinen Garten des Kunstbüdchens noch ein neues Kunstwerk, eine große Ratte, die über den Zaun hinweg schaut, neu geschaffen. Hier fand Westermeier Parallelen zur Arbeit der Essener Künstlerin Katharina Fritsch.

Die Besucher des „Laberflashs“ lauschten gespannt und sehr interessiert dem Dialog. Zum Teil drängten sich zehn bis 15 Kunstbegeisterte gleichzeitig in dem kleinen Ausstellungsraum. Darunter waren auch andere Künstler und Kunststudenten der Düsseldorfer Kunstakademie. Sie belebten den Dialog der beiden Protagonisten mit eigenen Beiträgen und Gedanken zur Kunst.

Eine Lintorfer Besucherin der Veranstaltung sagte der Redaktion: „Einfach klasse, dass es solche Termine jetzt endlich auch in Lintorf gibt.“

„Im Laufe des späten Nachmittags waren insgesamt etwa 30 Leute da“, berichtete Sabine Tünkers der Redaktion. Tünkers ist mit der Veranstaltung insgesamt sehr zufrieden.

Christoph Westermeier antwortete auf die Frage, wie er den Erfolg der Veranstaltung einschätze: „Wir waren zu keiner Zeit allein an diesem Nachmittag!“

Foto: Gereon Krebber (rechts) im Kunstdialog mit Christoph Westermeier (links)

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