„Das Auto hat dich wohl übersehen!“

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Lintorf. Der November ist der Monat, an dem die Menschen besonders der Toten gedenken. So auch viele Schülerinnen und Schüler der Eduard-Dietrich-Grundschule, die am Allerheiligentag „Liebensbriefe“ auf dem alten Friedhof aufhingen. Sie hatten sich im Unterricht mit dem Tod beschäftigt.

„Ich vermisse dich sehr“, beginnt einer der Liebensbriefe auf dem alten Friedhof. Der Schüler oder die Schülerin schreibt nicht, wen er oder sie vermisst. Aber eine Erklärung für den Tod eines geliebten Menschen oder vielleicht auch eines Haustieres gibt es am Ende des Briefes: „Das Auto hat dich wohl übersehen.“

Nicole Wehner, Lehrerin an der Lintorfer Montessori-Grundschule, erzählt, dass sich die Kinder im Unterricht mit dem Thema Tod und Verlust beschäftigt haben. „Oft müssen die Kinder in dem Alter den Tod von Großeltern verarbeiten, manchmal aber auch von Eltern“, so die Lehrerin. Doch auch der Tod eines geliebten Haustieres belaste die Schüler und Schülerinnen, lasse sie über den Tod nachdenken.

Die Liebensbriefe wurden im Unterricht mit einem weißen Stift auf eine besondere Folie geschrieben und gemalt. An Allerheiligen wurden sie auf einer langen Leine zwischen zwei Bäumen aufgehängt. Die Kinder konnten so ihre Gedanken an die verstorbenen Menschen oder Tiere mit den vom Wind bewegten Blättern auf die Reise schicken. Insgesamt waren es weit über 100 Erinnerungen.

Entwickelt wurde das Projekt zum Abschiednehmen vom Institut für Kreativität und Pädagogik in München unter Leitung von Marielle Seitz.

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