Lintorf. Am Sonntag, 11. August, ab 11 Uhr kündigt die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Lintorf 1464 mit dem Möschesonntag (Möschesonntag: Familientag im Dorf) das große Schützen- und Volksfest am dritten Augustwochenende an. Schon jetzt hat die Bruderschaft das Königssilber im Schaufenster bei Juwelier Steingen auf der Speestraße ausgestellt.
Schon im Bruderschaftsbuch von 1474, in dem die Gründungsmitglieder der Bruderschaft namentlich erwähnt werden, wird das Vogelschießen erwähnt. Das älteste Königssilber, das die Bruderschaft besitzt, wurde von Friedrich Holzschneider gestiftet. Er war im Jahre 1809 König der Lintorfer Bruderschaft.
Neben der Königskette gibt es seit 1948 auch eine Kronprinzenkette. Mit der Wiederbegründung der Bruderschaft nach dem Zweiten Weltkrieg wurde für die Jungschützen der Kronprinz eingeführt. Da beide Ketten längst zu schwer sind, wurden sie geteilt. So gibt es heute auch eine Traditionskönigskette und eine Traditionskronprinzenkette. Werden König und Kronprinz Schützenfestmontag beim Vogelschießen ermittelt, schießen die Ex-Majestäten an Fronleichnam um die Würde der Traditionsmajestäten.
Alle vier Ketten sind bei Juwelier Steingen, Speestraße 11, im Schaufenster ausgestellt. An Schützenfest werden sie dann von den Majestäten getragen.
Ein Blick auf das Königs- und Kronprinzensilber lohnt sich. Es finden sich viele bekannte Namen auf den Plaketten. Aber auch weniger bekannte Namen finden sich darunter. So zum Beispiel von Johann Osterloo, der 1909 König der Bruderschaft war. Ungewöhnlich daran ist, dass Osterloo gar kein Mitglied der Bruderschaft war. Er gehörte der erst Pfingsten 1909 von evangelischen Lintorfern gegründeten Tell-Kompanie an. Die katholische Bruderschaft nahm damals noch keine evangelischen Christen in ihre Reihen auf. Aber gemeinsam Schützenfest feiern konnte man dann doch.