Stadtmuseum: „Angelika Platen. Einen Augenblick, bitte!“

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Günther Uecker, 1971 (Foto: Angelika Platen 2025)

Ratingen. Am Freitag, 10. Oktober, eröffnet das Museum Ratingen, Grabenstraße 21, die Ausstellung „Angelika Platen. Einen Augenblick, bitte!“. Angelika Platen, geboren 1942 in Heidelberg, ist bekannt für ihre fotografischen Porträts von Künstlerinnen und Künstlern. Seit 1968 nimmt die heute in Berlin und Cannes lebende Fotografin Kunst- und Kulturschaffende vor ihre Kamera. Sie besucht sie in ihren Ateliers oder trifft sie auf Eröffnungen in Museen und Galerien. Manchen begegnete Angelika Platen mehrfach und entwickelte daraus verschiedene Serien.

Das Museum Ratingen widmet ihr eine Einzelausstellung, die einen Schwerpunkt auf die rheinische Kunstszene legt. So sind in der Ausstellung beispielsweise Porträts von Joseph Beuys, Sigmar Polke und Gerhard Richter zu sehen. Hanne Darboven lernte sie 1969 beim Aufbau der Ausstellung „prospect“ in der Düsseldorfer Kunsthalle kennen, viele Jahre später kommt es zu einer erneuten Begegnung in Hamburg. Den belgischen Künstler Panamarenko porträtierte sie in der Düsseldorfer Kunstakademie mit einem seiner frühen Flugkörper. In Köln fotografierte Angelika Platen im Jahr 1970 die Protestaktion von Joseph Beuys, Helmut Rywelski, Klaus Staeck und Wolf Vostell vor der Kunstmesse. Auch Günther Uecker begleitete die Fotografin zu unterschiedlichen Anlässen, sie porträtierte ihn am Rhein auf Steinen oder in seinem Atelier zusammen mit seinen Nagelreliefs.

Ein weiterer Akzent der Ausstellung liegt auf jungen Künstlerinnen, die Angelika Platen bis heute fotografiert. Asta Gröting bewegt sich in einer schwungvollen Drehung vor der Kamera. Hinter ihr hängen neue Werke an der Studiowand. Auch die italienische Künstlerin Lara Favaretto posiert neben einem ihrer skulpturalen Werke, während sich Donata Wenders in Jeansjacke und Pudelmütze der Fotografin lachend zuwendet.

Waren die frühen Fotos analog und schwarzweiß, so wechselte Angelika Platen in den 2000er Jahren ins Digitale. Parallel zu Schwarzweiß begann sie, in Farbe zu fotografieren. Alle ihre Fotoaufnahmen sind gekennzeichnet von ungebremster Neugierde, und einer persönlichen Verbindung zu den Kunstschaffenden sowie großer Begeisterung für die Kunst.

Die Ausstellung im Museum Ratingen zeichnet die ungewöhnliche Karriere der Fotografin mit 75 Fotografien nach. Ihre Porträtaufnahmen wurden von zahlreichen nationalen und europäischen Museen angekauft. 2025 veröffentlichte Angelika Platen eine umfassende Monografie zu ihrem Lebenswerk, erschienen im Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König, die zur Ausstellung präsentiert wird. 

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