VLH: Speestraße im Wandel der Zeit

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Lintorf. Die Stadt Ratingen will den Lintorfer Ortskern gründlich umgestalten. Begonnen werden soll 2024 mit der Speestraße. Über die Pläne wird im Dorf heftig diskutiert. Der Verein Lintorfer Heimatfreunde (VLH) zeigt in seinen Vitrinen im alten Rathaus jetzt Bilder der Speestraße. Deutlich erkennbar: Die Speestraße hat in den letzten 120 Jahren ihr Aussehen drastisch verändert.

Walburga Dörrenberg, die die Ausstellung zusammengestellt hat, sagt: „Die heutige Speestraße war im 19. Jahrhundert eine karg bebaute unbefestigte Straße mit Gräben und Feldern.“

Damals hieß sie wohl Viehstraße. Wobei Viehweg sicher die richtigere Bezeichnung gewesen wäre. In einem Kotten, also einem einfachen Bauernhaus, wurde auf diesem Feldweg 1747 Johann Peter Melchior geboren. Heute steht dort der Drogeriemarkt Rossmann.

Im 20. Jahrhundert wird dann der Straßenname mehrmals geändert. In den 1920er Jahren wird sie in Karl-Beck-Straße umbenannt. Karl Beck war Angermunder Bürgermeister und damit auch Amtsvorsteher von Lintorf gewesen.

Die Nationalsozialisten verfügten dann in den 1930er Jahren eine erneute Umbenennung. Jetzt hieß sie Admiral-Graf-von-Spee-Straße. Nach dem Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurde sie dann in Speestraße umbenannt. Namensgeber ist jetzt Friedrich von Spee (1591-1635), der vehement gegen die in der Frühen Neuzeit üblichen Hexenprozesse kämpfte.

So, wie sich der Name mehrfach änderte, änderte sich auch das Aussehen der Straße mehrfach. In den 1950er Jahren kam die Kanalisation nach Lintorf. Die Straßengräben an der Speestraße gehörten der Vergangenheit an. Parkplätze gab es keine. Es gab auch nur wenige Autos und die wurden am Straßenrand abgestellt.

Es wurden immer mehr Häuser entlang der Speestraße gebaut. Geschäfte und Betriebe siedelten an der Straße. Die Speestraße entwickelte sich langsam zur Haupteinkaufsstraße Lintorfs. Anfang der 1990er Jahre wurde die Straße dann vollständig neu gestaltet. Die Speestraße erhielt ihr heutiges Aussehen.

Jetzt, vier Jahrzehnte später, halten die Stadtplaner in der Stadtverwaltung eine erneute Umgestaltung für dringend erforderlich. Am der Umgestaltungsprozess sollen die Lintorfer beteiligt werden. Deshalb wird die Stadtverwaltung am Samstag, 26. November, 10 bis 16 Uhr über die geplante Umgestaltung die Lintorfer auf einer Infomesse im alten Rathaus informieren.

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