Tanja Heesen ist neue Kreiskantorin

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Kirchenkreis Düsseldorf-Mettmann. Am Freitag, 11. August, 18 Uhr wird Tanja Heesen in einem Gottesdienst von Superintendent Frank Weber in ihren Dienst als Kreiskantorin des Kirchenkreises Düsseldorf-Mettmann eingeführt. Im Anschluss an den Gottesdienst in der Evangelischen Kirche, Freiheitstraße in Mettmann, gibt es ein musikalisches Fest auf dem Vorplatz der Kirche.

In Duisburg geboren und bis zu ihrem vierten Lebensjahr dort aufgewachsen, zog Tanja Heesen mit ihrer Familie nach Bergisch-Gladbach. Schon früh war für Heesen klar, dass sie Musikerin werden wollte. Als Kind lernte sie Klavier, Flöte und Cello. Den Einstieg in die Kirchenmusik fand sie mit elf Jahren, als sie am Kinder-Flötenkreis teilnahm. Es folgten viele Kirchenkonzerte. Als Jugendliche träumte sie davon, Chorleiterin zu werden. Um eine kirchenmusikalische Laufbahn einschlagen zu können, erlernte sie das Orgelspielen.

1994, nach ihrem Abitur, absolvierte Tanja Heesen ein kirchenmusikalisches Praktikum. „Diese Zeit war einfach großartig. Ich hatte unendlich viele Freiheiten und konnte mich kreativ austoben“, schildert Tanja Heesen. In dieser Zeit gründete sie ein Gemeindeorchester, das es heute noch gibt. Ihr Schwerpunkt war die konzeptionelle Arbeit, wozu auch die Gestaltung von Mysterienspielen gehörte.

1996 begann sie ihr Studium der Kirchenmusik an Robert-Schumann-Musikhochschule in Düsseldorf. Ihr A-Examen schloss sie an der Kölner Musikhochschule im Jahr 2002 erfolgreich ab.

Während des Studiums arbeitete sie bereits als nebenamtliche Kirchmusikerin in der Kirchengemeinde Ratingen-Süd. Nach dem Studium übernahm sie die Elternzeitvertretung für den damaligen Kreiskantor in Ratingen-West. In diese Zeit fiel auch das große Projekt „Kinder Abrahams“, das für den Kirchenkreis entworfen, geschrieben, komponiert und uraufgeführt wurde. 3000 Zuschauer besuchten das Musical im Stadttheater Ratingen. Später begann sie in der Kirchengemeinde Lintorf-Angermund zu arbeiten.

Beruflicher Wechsel
Private Schicksalsschläge führten dazu, dass sie erst einmal aus ihrem Beruf ausstieg und zehn Jahre im kaufmännischen Bereich tätig war. Die Musik allerdings hatte sie nicht völlig aufgegeben. In den Jahren setzte sie verschiedene musikalische Projekte um. Dazu gehörte die Regie zu der Oper „Hänsel & Gretel“, die mit großen Puppen inszeniert wurde. Die letzten Großprojekte waren 2018 „Don Giovanni“ von Wolfgang Amadeus Mozart und 2022 „Die Fledermaus“ von Johann Strauß. Da die Projekte immer mehr Zeit beanspruchten, wechselte sie zunächst ihren Arbeitsplatz und begann in der kirchlichen Sozialarbeit. Es folgte ein weiterer Wechsel, um Beruf und Musik besser miteinander vereinbaren zu können. Ab 2019 arbeitet sie als C-Kirchenmusikerin in Rösrath.

Ergänzend übernahm sie unter anderem den „Rheinischen Motettenchor“ in Köln sowie den Frauen-Pop-Chor „Chornissen“. In der Entstehungsphase der „Singpause“ an den Kölner Grundschulen wirkte sie maßgeblich als Leiterin mit. Daneben bekleidet sie bis heute einen Lehrauftrag als Dozentin an der Musikhochschule Köln.

Rückkehr zur Kirchenmusik
Der Wendepunkt kam durch die Coronazeit. Sie machte Tanja Heesen sehr deutlich, dass sie von einer dauerhaft freischaffenden musikalischen Laufbahn nicht leben könnte. Sie entschied, dass die Zeit gekommen sei, wieder hauptberuflich in die Kirchenmusik einzusteigen. Die ausgeschriebene Position als Kreiskantorin hat sie besonders gereizt, weil sie die Möglichkeit hat, musikalische Projekte zu planen und umzusetzen, konzeptionell zu arbeiten und Musiker aus dem Kirchenkreis unterstützen zu können.  

Einer ihrer Pläne ist es, die traditionelle Kantorei zu stärken und neu zu beleben. „Wir beginnen mit der Cäcilienmesse von Joseph Haydn. Einem großen, temperamentvollen Meisterwerk mit mitreißendem Orchester, aufregenden Chorstücken und berührenden Arien. Mitmachen ist erwünscht und erlaubt“, verrät Tanja Heesen.

Foto: privat

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