Stadtrat: A44 endgültig fertigbauen

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Ratingen. Der Stadtrat bittet den Bundesverkehrsminister, den Bundesfinanzminister und die Mitglieder des Deutschen Bundestages eindringlich, den Bau der letzten vier Kilometer zur Vollendung A44 im Kreis Mettmann für 2026 zu sichern.

Dieses allerletzte, etwa vier Kilometer kurze Teilstück der A44 steht für die Sinnhaftigkeit der bestehenden (Teilstück-)Autobahnanbindung des Bergischen Landes (insbesondere Velbert, Wülfrath und Heiligenhaus) sowie des Essener Südens an die A3, die Landeshauptstadt Düsseldorf und den Flughafen Düsseldorf
schlechthin.

Ohne dieses abschließend rechtssicher planfestgestellte kurze Stück ist der vollendete erste Lückenschluss-Bauabschnitt weitgehend entwertet. Der gesamte Schwer- und Berufsverkehr quält sich unverändert über Landes- und Kreisstraßen durch Homberg, Hösel, Heiligenhaus-Hofermühle mit täglichen, massiven Staus und mit negativen Folgen für die Wirtschaft, die Bürger und den Umweltschutz. Für die heimische Wirtschaft und die betroffenen Gemeinden ist die Fertigstellung der seit dem Bundesfernstraßenplan von 1971 – also vor über einem halben Jahrhundert (!) geplanten Autobahn von großer wirtschaftlicher Bedeutung.

Nach der endgültigen Rechtskraft der Planfeststellung und dem Bau eines Teils der Reststrecke in Form des 2020 fertiggestellten Brückenbauwerks über das Angertal, das heute noch als Mahnmal für die Nicht-Fertigstellung der restlichen Bauarbeiten steht, hat der Stadtrat kein Verständnis mehr für mögliche weitere Verzögerungen.

Gerade solche kurzen Fertigstellungsabschnitte von Autobahnen sind schnell und mit relativ geringen Finanzmitteln zu realisieren. Sie sorgen so für hohe Effizienzvorteile für die Region und geben den vorhandenen Teilstück-Investitionen der A44 den geplanten hohen volkswirtschaftlichen Nutzen bei relativ geringen Rest-Investition.

Es kann grundsätzlich nicht eingesehen werden, dass solche geringfügigen „Lückenschlüsse“ einem Autobahnneubau erheblicher Streckenlänge in der Priorität unterschiedslos gleichgestellt werden. Solch kurze Lückenschlüsse müssen in der Entscheidung eine eigene Kategorie bilden, weil sie schnell hohen Nutzen entfalten und den Bau-Stau sichtbar auflösen. Dies gilt hier insbesondere, da bereits ein Teilstück des zweiten Bauabschnitts in Form des Brückenbauwerks Angertal fertiggestellt ist, welches aktuell einem
Mahnmal gleich solitär über dem Angertal steht.

Der Stadtrat möchte auch auf die besondere politische Bedeutung dieses Fertigstellungs-Abschnitts hinweisen: Nach jahrzehntelangen Enttäuschungen über das fehlende Teilstück wurden durch das Sondervermögen für Infrastruktur mit Recht neue Hoffnungen bei der betroffenen Bevölkerung und der heimischen Wirtschaft geweckt. Eine Nichtberücksichtigung würde in der aktuellen Lage als Versagen der demokratischen Institutionen für nachhaltige Frustration in der Region sorgen und letztlich die Demokratie schwächen.

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