Schüler entwerfen Voliere für Fliedner-Krankenhaus

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Lintorf. Die Vogelvoliere auf dem Gelände des Fliedner-Krankenhauses ist in die Jahre gekommen. Jetzt ist eine neue geplant. Sechs Entwürfe dafür haben Kleintierpflegerschüler der Düsseldorfer Elly-Heus-Knapp-Schule am Freitag im Festsaal des Krankenhauses präsentiert. Lehrerin Ira Douma ist überzeugt, dass eine Mischung aus allen Vorschlägen verwirklicht werden wird.

Diplom-Psychologe Markus Beyler, Therapeutischer Leiter Haus Siloah, begrüßte am Freitagvormittag die Schüler der Elly-Heuss-Knapp-Schule im Festsaal des Lintorfer Fliedner-Krankenhauses. Die gut 30 Schülerinnen und Schüler des Ausbildungsganges Tierpfleger präsentierten insgesamt sechs Entwürfe für den Neubau einer Vogelvoliere. Sie wird in der Therapie der Suchtkranken eingesetzt.

Der Ärztliche Leiter Haus Siloah, Olaf Lask, berichtete zunächst über die Geschichte von Haus Siloah, die bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückreicht. Er erklärte, dass im Fliedner-Krankenhaus die kurzfristige Akutbehandlung von Suchtkranken angeboten wird, während Haus Siloah die 16-wöchige Entwöhnungsbehandlung anbietet. Beide Einrichtungen nutzen die Vogelvoliere in der Therapie.

Schülerinnen der Elly-Heuss-Knapp-Schule schauen sich die bestehende Vogelvoliere an

„Vor einigen Jahren haben wir das Dach der Vogelvoliere erneuert“, sagte Lask. Eine Birke sei durchs Dach gewachsen. Wie lange es die Voliere gibt, wusste er nicht. Jedenfalls gab es sie schon, als der promovierte Arzt vor 30 Jahren seinen Dienst in der Lintorfer Einrichtung antrat.

„Der Kontakt zur Schule war eher Zufall“, erzählte Markus Beyler. Er habe beim NABU angerufen, um nach Unterstützung bei den Planungen für eine neue Voliere zu fragen. Zufällig war Ira Douma gerade beim NABU und so kam der Kontakt zustande.

Lehrerin Annemarie Winterfeldt sagte der Redaktion: „Wir haben das Projekt fächerübergreifend in drei Fächern durchgeführt.“ Insgesamt etwa 25 Unterrichtsstunden haben die drei Pädagoginnen Ira Douma, Annemarie Winterfeldt und Liane Schulte mit den Schülerinnen und Schülern an den Entwürfen gearbeitet. Die beinhalten nicht nur eine neue Voliere sondern auch gleich Vorschläge für Infotafeln und Pflegehinweise für die Vögel durch die Patienten.

Die Schülerinnen und Schüler jedenfalls waren begeistert vom Projekt. Insbesondere der Praxisbezug sei etwas besonderes gewesen, sagt eine Schülerin im Gespräch mit der Redaktion. „Wir kannten die Voliere nur von Fotos, die unsere Lehrerinnen gemacht haben“, erzählte eine andere Schülerin.

Da die Vogelarten in der Lintorfer Voliere, Zebrafinken, Wellensittiche und Nymphensittiche, eigentlich in Australien beheimatet sind, haben die Entwürfe alle einen Bezug zu dem Kontinent. „Sie unterscheiden sich vor allem bei der Frage, ob die Vögel zusammen gehalten werden sollen oder ob jede Art einen eigenen Raum erhält“, so Winterfeldt.

Markus Beyler und Olas Lask hoffen, dass die neue Voliere im Frühling des kommenden Jahres fertig sein wird. Zwar wurden drei Entwürfe prämiiert, doch sie vermuten, dass letztlich eine Mischung aus allen Entwürfen gebaut wird. „Die sind einfach alle gut“, so Beyler zur Redaktion. Wichtig sei auch, dass die Voliere zum Teil in Eigenarbeit in der Holzwerkstatt von Haus Siloah hergestellt werden könne. Das sei auch eine Anforderung an die Entwürfe gewesen.

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