Mettmanner Oldiebahn in Rheinbahn-Ausstellung

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Oldiebahn aus Mettmann im Betriebshof Am Steinberg (Foto: Rheinbahn)

Mettmann/Düsseldorf. Nachdem sie 13 Jahre lang in einer Halle des Kreisbauhofs eingemottet war, hat die historische Mettmanner Straßenbahn wieder einen Platz, wo sie in einem passenden Ambiente gezeigt werden kann: im historischen Betriebshof „Am Steinberg“ in Düsseldorf, in den Ausstellungsräumen der Rheinbahn und des Vereins „Linie D – Arbeitsgemeinschaft historischer Nahverkehr Düsseldorf“.

„Endlich wird unsere Straßenbahn für die Öffentlichkeit wieder zugänglich und erlebbar. Ich freue mich, dass die alte Bahn hier unter den anderen musealen Exponaten gut aufgehoben ist“, freut sich Mettmanns Bürgermeisterin Sandra Pietschmann.

Rheinbahn-Vorstand Michael Richarz ergänzt: „Wir freuen uns, dass wir einen würdigen Platz für die Bahn gefunden haben und so die Stadt Mettmann unterstützen können. Der Triebwagen TW9 passt hervorragend in unsere Ausstellung historischer Fahrzeuge im alten Betriebshof Am Steinberg.“

Mit dem Umzug geht die Oldiebahn als Denkmal in die Zuständigkeit der Unteren Denkmalbehörde der Landeshauptstadt Düsseldorf über, sie bleibt aber im Besitz der Stadt Mettmann. Hier haben die Mettmanner Stadtkonservatorin Yasmin Renges, das Düsseldorfer Institut für Denkmalschutz und Denkmalpflege unter der Leitung von Svenja Schrickel und das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland eng zusammengearbeitet, um den kurzfristigen Umzug zu unterstützen.

Der Triebwagen mit der Bezeichnung TW9 wurde im Jahr 1909 in einer Krefelder Fabrik gebaut und ist damit nun das älteste Fahrzeug im Betriebshof Am Steinberg. Er hat einst in Mettmann noch das Ende der Postkutschenzeit eingeläutet. Die Kreis Mettmanner Straßenbahnen (KMS) eröffnete 1909 ihre ersten Strecken von Mettmann nach Düsseldorf und Vohwinkel, wo der Straßenbahnwagen täglich im Einsatz war. 1937 übernahm die Rheinbahn die KMS und begann, die Strecke auf Busse umzustellen. Daher wurde die Bahn 1939 ausgemustert und nach Österreich verkauft. In Graz fuhr sie zunächst im Liniendienst und war dann als Arbeitswagen für die Schmierung der Gleise zuständig.

Jahrelange Odyssee
In den 1980er-Jahren entschied die Politik, den TW9 in die alte Heimat zurückzuholen. Die Stadt Mettmann zahlte 3500 D-Mark, die Rheinbahn übernahm den Transport nach Düsseldorf, wo der Triebwagen in der Lehrwerkstatt restauriert werden sollte. Doch die Reparaturkosten von 70.000 bis 150.000 D-Mark konnte niemand aufbringen. Und so landete die Tram auf einem Schrottplatz in Bochum und war dem Verfall preisgegeben. Doch ehrenamtliche Helfer retteten die Bahn: Im Jahr 1992 trommelte der Mettmanner Hans-Günther Kampen einige mutige Menschen und Spenden zusammen, die den Transport nach Mettmann organisierten und den „Schrotthaufen“ in unzähligen Stunden authentisch restaurierten. Von 1995 bis 2011 bekam er einen Standort Am Königshof in Mettmann und erinnerte an die Geschichte der KMS.

Oldiebahn musste aus der Mettmanner Innenstadt weichen
Weil die Straßenbahn 2011 einem großen Bauprojekt weichen musste, wurde sie in einer Halle des Kreisbauhofs eingemottet. Dort sollte sie so lange stehen bleiben, bis ein neuer Platz für den Schienen-Oldtimer gefunden ist. Doch die Suche nach einem geeigneten und sicheren Standort blieb 13 Jahre lang trotz intensiver Bemühungen erfolglos. Als im April 2024 der Stadt mitgeteilt wurde, dass die Straßenbahn nur noch bis Ende August in der Halle bleiben kann, musste eine gute und dauerhafte Lösung her. Stadtkonservatorin Yasmin Renges suchte nun außerhalb Mettmanns nach möglichen Standorten und hatte schließlich in Düsseldorf Erfolg. Mit der Rheinbahn und dem Verein „Linie D“ fand sie Partner, die sofort Feuer und Flamme für die alte Straßenbahn waren und sie mit großer Begeisterung und Freude als Leihgabe entgegengenommen haben.

Tag des offenen Denkmals am 8. September
Wer die Bahn sehen möchte, kann das bereits am kommenden Sonntag tun: Im Rahmen des Tags des offenen Denkmals in Düsseldorf öffnet der historische Betriebshof Am Steinberg von 11 bis 18 Uhr seine Tore. Um 14 Uhr wird die Mettmanner Oldiebahn durch die Mettmanner Stadtkonservatorin Dr. Yasmin Renges vorgestellt. Der Eintritt ist frei.

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