Lintorfer besichtigen Kompostierungsanlage

Werbung

Lintorf/Breitscheid. Rund 30 Besucher, darunter viele Lintorfer, wollten sich am Donnerstag die Kompostierungsanlage am Lintorfer Weg anschauen. Dirk Sondermann, kaufmännischer Geschäftsführer der KDM GmbH, und Betriebsleiter Markus Stüppel waren überrascht von dem großen Interesse. Mit viel Engagement und Fachwissen führten sie die Teilnehmer durch die Anlage.

Dirk Sondermann ist seit drei Jahren als Geschäftsführer für die Kompostierungsanlage tätig. „Wir machen die Führung nach Corona jetzt erstmals wieder“, begrüßte er die Teilnehmer. Bei den Führungen vor der Coronapandemie seien vier oder fünf Leute gekommen, hätte ihm die Pressestelle vom Kreis Mettmann gesagt. „Umso schöner ist es, dass so viele Leute Interesse an unserer Arbeit haben“, sagte er.

Jeder Teilnehmer bekam eine gelbe Warnweste, da auf dem Gelände der Kompostierungsanlage relativ viel Verkehr ist. Dann ging es los. Das die Führung über eine Stunde dauern, sich aber niemand dabei langweilen würde, ahnte zu diesem Zeitpunkt niemand.

Erste Station war eine Versuchsanlage der Universität Karlsruhe auf dem Gelände der Kompostierungsanlage. Aus den Grünabfällen wird in der Anlage innerhalb von zwei Stunden Pflanzenkohle gemacht. Die wird allerdings noch nicht weiter verwertet.

Baumschnitt wird in der Kompostierungsanlage lediglich in großen Häcksler zerkleinert. Dann kann er in der Landwirtschaft oder in Kraftwerken weiter verwendet werden. „Mehr müssen wir damit nicht machen“, sagte Sondermann den Teilnehmern der Führung.

„Dann folgen wir jetzt einmal dem Weg der Biotonne“, erklärte der Geschäftsführer und ging mit den Besuchern in eine große Halle mit großen Haufen Biomüll. Maschinell werden hier zum Beispiel Plastiktüten herausgefiltert. Bei etwa 55.000 Tonnen Abfällen, die die Anlage jährlich verarbeitet, fallen aber lediglich etwa 1200 Tonnen Müll an, der nicht kompostiert werden kann.

Bevor die Bioabfälle in die Verrottung gehen, werden sie aber noch zerkleinert. In der nächsten Halle gibt es zehn große Kammern. Sie sind 38 Meter lang und gut vier Meter breit und hoch. Hier kommen die Bioabfälle hinein. „In den Kammern sind es während der Verrottung etwa 75 Grad und nach zehn bis zwölf Tagen haben die Bakterien ihre Arbeit getan“, so Sondermann. Damit die Bakterien ihre Arbeit leisten können, wird Luft von außen zugeführt, wenn notwendig auch Wasser. Am Ende steht wertvoller Kompost, der im Garten oder in der Landwirtschaft verwendet wird.

„Hier riecht es streng“, sagte Dirk Sondermann in der Halle mit den Verrottungskammern. Aber das Unternehmen würde alles tun, um Geruchsbelästigung zu vermeiden. Wenn Beschwerden kämen, so der Geschäftsführer, dann würde erst einmal geprüft, ob alle Tore und Türen geschlossen seien. „Manchmal“, so Sondermann, „kommen Beschwerden, aber wir riechen hier nichts und finden auch nichts.“ Wenn er dann nach Lintorf fahren würde, könnte er es auch riechen: „Und ja, es kommt aus der Anlage, auch wenn wir nicht wissen woher.“ Mittlerweile aber finde der gesamte Prozess in der Halle statt, so dass der Geruch weitgehend zurückgehalten werde.

Aber die Besichtigung war so spannend und aufschlussreich, dass die Gerüche der Anlage an diesem Tage letztlich kein großes Thema bei den Teilnehmern waren.

Werbung