Lintorf. Ratingens ehemaliger Bürgermeister Wolfgang Diedrich nennt Lintorf gerne das „Schwabing von Ratingen“. Damit spielt Diedrich auf das besondere Flair der ehemaligen Angerland Metropole an, wie die Redakteure der Rheinischen Post Lintorf in den 60er- und 70er-Jahren gerne in ihren Artikeln nannten. Doch tatsächlich hat Lintorf – laut statistischem Jahrbuch 2021 der Stadt Ratingen – nichts besonderes.
Die Grafik zur Topografie der Stadt Ratingen zeigt, dass der höchste Punkt mit 184,9 Metern in Homberg liegt. Der niedrigste Punkt der Stadt findet sich in Ratingen-West: 32,49 Meter. Den westlichsten Punkt Ratingens hat Tiefenbroich im Angebot, den östlichsten wieder Homberg. Und auch in Nordsüdrichtung bleibt Lintorf außen vor. Den Alpen am nächsten ist ein Punkt in Schwarzbach, der Nordsee ein Punkt in Breitscheid. Immerhin ist Lintorf mit 16,85 Quadratkilometern der größte Stadtteil Ratingens, dicht gefolgt von Homberg mit 16,39 Quadratkilometern. Vermutlich ändert sich daran in den kommenden Jahren auch nichts.
Topografisch scheint Lintorf in Ratingen also nicht viel bieten zu können. Aber irgendetwas muss unser Dorf doch haben, findet die Redaktion, wenn ein ehemaliger Bürgermeister Lintorf mit dem Münchener Schwabing vergleicht.
Laut der Online-Enzyklopädie Wikipedia ist Schwabing „als Bohème-Viertel der Prinzregentenzeit zu literarisch-künstlerischer Berühmtheit gelangt und zählt heute zu den Szenevierteln der bayerischen Landeshauptstadt“. Prinzregenten gab es in unserer Region nie, aber Szeneviertel klingt doch nicht schlecht.
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