Leben und Liebe in Zeiten des Krieges

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Essen. Natalka Vorozhbyt, preisgekrönte ukrainische Dramatikerin und Drehbuchautorin, hat für das Schauspiel Essen ein Theaterstück geschrieben, dessen Ausgangspunkt ihre eigene Geschichte der Flucht mit Mutter und Tochter aus der Ukraine ist. Premiere der Uraufführung von „non-existent“, die Andreas Merz-Raykov in Szene setzt, ist am Samstag, 24. Februar, 19 Uhr in der Casa, Theaterpassage, Theaterplatz 7.

In dem Stück geht es um drei Frauen: Großmutter, Tochter und Enkelin. Sie sitzen in einer gemütlichen Wohnung in einer der europäischen Hauptstädte beim Abendessen und reden über die Produkte im Supermarkt, den bevorstehenden Wochenendausflug und die Schularbeiten der Jüngsten. Fast könnte man denken, dass sie schon immer hier leben, dabei sind sie erst vor wenigen Monaten eingezogen. Im Wohnhaus sind sie als die ukrainischen „Flüchtlinge“ bekannt, sie selbst würden sich eher als „vorübergehend Vertriebene“ bezeichnen. Aus der Ferne betrachtet scheint es geradezu unvorstellbar, dass sie eben noch unter Bombenalarm aus dem Haus stürmten oder vor den Toren Europas im Stau standen auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft.

Natalka Vorozhbyt, die nach Auftragsarbeiten für große europäische Theaterhäuser, unter anderem in London und München, nun auch für das Schauspiel Essen geschrieben hat, berichtet in ihrem neuen Stück mit psychologischem Feinsinn und emotionaler Tiefe von drei Frauen verschiedener Generationen im Exil und von deren Kontaktversuchen in eine Heimat, die nur noch in der Erinnerung existiert. Regisseur Andreas Merz-Raykov, der neben zahlreichen Inszenierungen in Russland und der Ukraine zuletzt am Staatstheater Augsburg, dem Theater Regensburg und dem Staatstheater Darmstadt gearbeitet hat, bringt dieses pointierte Szenen-Tableau auf die Bühne.

Für die Premiere am 24. Februar gibt es noch Restkarten. Die nächsten Vorstellungen sind am 29. Februar, 16. und 24. März, jeweils 19 Uhr in der Casa. Der Eintritt kostet 19 Euro (Premiere) und 17 Euro (weitere Vorstellungen). Karten gibt es unter Telefon 0201/8122-200, tickets@theater-essen.de oder www.theater-essen.de/schauspiel.

Foto: Nils Heck

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