Kunstbüdchen: Regen schreckt Lintorfer nicht

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Lintorf. Es war eine stimmungsvolle Eröffnung der Ausstellung von Gudrun Teich im Kunstbüdchen an der Speestraße. Obwohl es kalt und nass war, kamen rund 30 Besucher zum Kunstbüdchen, das sich immer mehr zum Treffpunkt kunstbegeisterter Lintorfer entwickelt..

Die Arbeit der Düsseldorfer Videokünstlerin Gudrun Teich, die eigens für das Kunstbüdchen entwickelt wurde, thematisiert die Betrachtenden, Besucher selbst und deren Verhalten. Freude, Neugier, Gaffen, einen Blick erhaschen, das wollen Zuschauer und Besucher. Die Videokünstlerin stellt mit ihrer Installation auch die Frage, wie dieser Ort angenommen und wahrgenommen wird.

„Das bedeutet, dass die Passanten und Besucher selbst zum Kunstobjekt werden“, erklärte Galeristin und Kunsthistorikerin Sabine Tünkers bei der Vernissage.

Es ist ein Spiel zwischen Außen und Innen, denn eigentlich steht die Menschentraube außerhalb und versucht einen Blick ins Innere des Kunstbüdchens zu erhaschen. Gleichzeitig aber befindet sich die Projektionsebene im Inneren, hinter der Schaufensterscheibe des Büdchens, zu sehen an den abgeschnittenen Beinen.

Im Inneren gibt es zwei Projektoren, die je ein Video von Innen auf eine Folie projizieren, die in die Fensterrahmen gespannt sind. Die Videos sind so aufeinander abgestimmt, dass einige Personen, Fahrradfahrer, Postbote und ein älterer Herr, der die Straße fegt, „um die Ecke laufen“. Dies ist jedoch erst zu sehen, wenn man die Szenerie aus einiger Entfernung verfolgt.

Die Ausstellung nimmt Bezug auf die Geschichte des Kunstbüdchens, als es noch Kiosk war und man sich dort zum Bier traf und Neuigkeiten aus dem Dorf austauschte oder über Politisches diskutierte. Auf jeden Fall war es ein Ort der Kommunikation und dies möchte das Büdchen auch heute noch sein.

Gudrun Teich, 1961 in Barßel bei Oldenburg geboren, lebt und arbeitet in Düsseldorf. In den 80er Jahren studierte sie an den Kunstakademien Münster bei Ulrich Erben und Düsseldorf bei Nam June Paik, bei dem sie Meisterschülerin war. Seit den 90er Jahren ist Gudrun Teich mit ihren Arbeiten bei zahlreichen Projekten und Ausstellungen im In- und Ausland vertreten.

Die Installation ist bei Dunkelheit zu sehen in der Zeit von 6.30 bis 8 Uhr und 16.30 bis 23 Uhr.

Fotos: privat

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