Lintorf. Am Freitag, 7. Juli, ab 19 Uhr findet die Vernissage der Ausstellung „Aus der Bewegung 3“ von Birgit Huebner im Kunstbüdchen, Speestraße 43a, statt. Zusammen mit der Künstlerin freut sich Galeristin Sabine Tünkers auf die Besucher der Ausstellungseröffnung. Gemeinsam woll sie bei Wein, Wasser, Bier und Grillwürstchen im Garten des Büdchens einen spannenden und gesellig Abend verbringen.
Punkt und Linie im Raum. So könnte der Titel der Ausstellung lauten, die am Freitag im Kunstbüdchen eröffnet wird. Die Installation der Düsseldorfer Künstlerin Birgit Huebner besteht aus zwei Grundformen, der Linie und dem Kreis. Schon Wassily Kandinsky, Lehrer am Bauhaus in Dessau, betrachtete in seiner 1926 erschienenen Abhandlung „Punkt und Linie zur Fläche“ diese formgebenden Grundelemente der Malerei, die Linie sei dynamisch und in Bewegung, der Punkt im Gegensatz dazu statisch.
Birgit Huebner, die an der Kunstakademie Düsseldorf bei Alfonso Hüppi studierte, spricht von dynamischer Stabilität. Damit meint sie eben diesen Gegensatz von Kreisen und Linien, die jetzt Einzug ins Kunstbüdchen gehalten haben. Zuvor wurden die Wände und die Decke des Ausstellungsraums in ein intensives Blau getaucht. Darin eingebettet sind gemalte Kreise an den Wänden zu sehen, in Neonfarben, einen in Gelb, riesengroß, die Stirnwand fast komplett einnehmen und einen in Orange, etwas kleiner, doch nicht weniger ausdrucksstark an der Längswand. Kleinere Kreise scheinen über dem Boden zu schweben, einige lehnen lässig an der Wand und schaffen so einen Übergang von Wand mit Kreis zum Boden.
Diese statisch ruhenden Pole finden sich inmitten eines Netzes aus Linien, die kreuz und quer über Boden, Decke, Wände und Fensterscheiben gespannt sind, wieder. Die Linien bestehen im Gegensatz zu den gemalten Kreisen aus neonfarbenen Papierklebebändern. Kreise und Linien existieren gleichberechtigt nebeneinander, manchmal berühren sie sich, durchkreuzen sich oder auch nicht und schaffen so einen eigenen Kosmos in diesem kleinen Ausstellungsraum. Der Raum selbst mit seinen konstruktiven Gegebenheiten wie den Ecken und Winkeln verschwimmt und tritt atmosphärische gefüllt vollständig in den Hintergrund. Die von außen Betrachtenden folgen zunächst den Linien mit den Augen, sie durchschreiten auf diese Weise den Raum, halten inne an den Kreispunkten und suchen ihren Weg weiter, immer im Rhythmus und in der Bewegung, die die Choreografie der Künstlerin vorgibt.
Und so lautet der Titel der Ausstellung „Aus der Bewegung 3“. Es ist die dritte Installation dieser Reihe, die aber dennoch individuell für das Kunstbüdchen entworfen wurde. Im Gegensatz zu den beiden vorangegangenen Ausstellungen 1 und 2 verzichtet Birgit Huebner hier vollständig auf die Einbindung ihrer Leinwand- und Papierarbeiten und beschränkt sich auf die beiden Grundelemente Kreis und Linie.
Die Ausstellung ist zu sehen vom 7. Juli bis 3. September. Zur Finissage am Sonntag, 27. August, 18 Uhr gibt es eine Soundperformance mit Frauke Berg und Anja Lautermann.
