Kerstin Griese: Besuch bei Blumenparadies

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Breitscheid. Nils Schley hatte die „Checkliste Hitze“ bereits abgearbeitet, als die Abgeordnete Kerstin Griese am Mittag das bekannte Breitscheider „Blumenparadies“ besuchte. Ab 35 Grad werden Schnittblumen um 11 Uhr und das Café um 13 Uhr geschlossen, einige andere Abteilungen sind nur noch mit der Hälfte des Personals besetzt.

Nils Schley tut dies zum Schutz seiner Mitarbeitenden. Gleichzeitig macht das Gießen der Pflanzen momentan sehr viel Arbeit, schilderte Schley die Herausforderungen, mit denen er als stationärer Einzelhändler konfrontiert ist. „Eigentlich dürfte es uns gar nicht mehr geben“, sagte er und wies darauf hin, dass er weder einen Onlineshop betreibt noch digitale Displays nutzt. Er setzt auf Handarbeit, Qualität und Fachberatung. Beim Verkauf von Pflanzenschutzmitteln sei dies sogar gesetzlich vorgeschrieben.

Auch Kerstin Griese findet es nicht hinnehmbar, dass Onlinehändler diese Vorschrift umgehen. „Es darf nicht sein, dass man giftige Pflanzenschutzmittel im Internet ohne Beratung bestellen kann, während der örtliche Handel sich an die Regeln hält“, sagte Griese, die von der SPD-Bürgermeisterkandidatin Rosa-Maria Kaleja begleitet wurde. Kaleja forderte, dass die Stadtverwaltung mehr für die Wirtschaftsförderung tun und auch alteingesessene mittelständische Unternehmen unterstützen müsse.

Nils Schley ist bereits in der achten Generation im Gartenbau tätig. Die Blumenparadies-Center Ratingen und Mettmann hat sein Vater aufgebaut, weitere gleichnamige Gartencenter in der Region gehörten dessen Brüdern und werden von seinen Cousinen geführt. „Wir hatten einen Coronaboom und danach einen Blues“, schilderte Schley das Auf und Ab. Die allgemeine Konsumflaute belaste auch sein Geschäft. Insbesondere die Frischblumenfloristik – „pure Handarbeit“ – lasse sich kaum noch kostendeckend betreiben.

Kerstin Griese, die in ihrer Sommertour gekommen ist, wies darauf hin, dass der Mittelstand für die örtliche Wirtschaft unverzichtbar ist. „Das zeigt allein schon die Tatsache, dass es hier momentan fünf Auszubildende gibt – in den Bereichen Floristik, Pflanzenfachberatung und Büro.“

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