Breitscheid. Der Kreisverkehr am Kahlenbergsweg ist fertig – nach gut einem Jahr Bauzeit und damit mehr als sechs Wochen früher als geplant. An Ort und Stelle informierten am Donnerstag, 8. August, Bürgermeister Klaus Pesch, Landrat Thomas Hendele und weitere an der Maßnahme Beteiligte über den Ablauf und Besonderheiten des Gemeinschaftsprojekts. Entstanden ist ein fünfarmiger, ovaler Kreisverkehr am Kahlenbergsweg (K19) mit Anbindung der Auf- und Abfahrt zur Kölner Straße (B1), An der Hoffnung und einer Zufahrt zum Einkaufszentrum Breitscheid.
Der Umbau war beschlossen worden, weil die frühere Ampelkreuzung nicht mehr leistungsfähig genug war. Durchgeführt wurde die Baumaßnahme von der Stadt Ratingen, obwohl die Straßenbaulast an der Kreuzung auf drei Stellen verteilt ist und die Stadt selbst den kleinsten Anteil hat, nämlich nur die Straße An der Hoffnung. Der Kahlenbergsweg ist eine Kreisstraße, für die der Kreis Mettmann zuständig ist, die Zufahrt zur B1 wiederum liegt in der Baulast des Landesbetriebs Straßen NRW. Hinzu kommt als vierter Beteiligter der Eigentümer des Einkaufszentrum-Grundstücks.
Aufgrund dieser komplexen Gemengelage mussten im Vorfeld der Baumaßnahme schwierige Finanzierungs- und Grundstücksfragen geklärt werden, was zu einigen Verzögerungen geführt hatte. „Umso mehr freue ich mich nach dem langen Abstimmungsprozess, dass diese anspruchsvolle Baumaßnahme so zügig und reibungslos umgesetzt werden konnte“, sagte Bürgermeister Klaus Pesch. „Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für die hervorragende Arbeit. Dieser Kreisverkehr bringt eine erhebliche Verbesserung für alle Verkehrsteilnehmer nicht nur aus Breitscheid mit sich.“
Auch Landrat Thomas Hendele schaut zufrieden auf den Abschluss der Bauarbeiten. Die Probleme an der vormaligen Kreuzung seien dem Kreis Mettmann seit langem bekannt. „Insbesondere die hohe Verkehrsbelastung durch den Berufs- und Lieferverkehr sowie der starke Verkehr, der sich durch Besuche im benachbarten Einkaufszentrum ergibt, haben den Verkehrsteilnehmenden einiges abverlangt“, sagte Landrat Thomas Hendele. Die gute interkommunale Zusammenarbeit zwischen der Stadt Ratingen und dem Kreis Mettmann zum Bau des Kreisverkehrs habe sich daher mehr als gelohnt.
Beim symbolischen Spatenstich am 2. August 2023 ging man noch von einer Bauzeit von 14 Monaten aus, denn es wurde durchgängig unter Verkehr gearbeitet, was eine Einteilung in zehn Bauphasen mit jeweiligen Änderungen der Baustelleneinrichtung mit sich brachte. Während der Arbeiten konnte der Bauablauf nach Abstimmung zwischen dem städtischen Tiefbauamt, dem Planungsbüro Sweco, der Baufirma Eiffage und dem Projektmanager, dem Büro KSP, weiter optimiert werden.
Dabei war der Auftrag nach dem Baubeginn sogar noch erweitert worden. So wurden die Gehwege An der Hoffnung sowie der Gehweg und die Fahrbahn am Kahlenbergsweg weiter ausgebaut als ursprünglich geplant. Auch wurde noch eine zusätzliche Leerrohrtrasse auf dem Marktgrundstück sowie die Verlegung der WC-Anlage der Ruhrbahn sowie der damit verbundenen Leitungsinfrastruktur überplant und gemeinsam mit den Stadtwerken innerhalb des Zeitplans umgesetzt.
Die Arbeiten verliefen weitgehend reibungslos. „Wir sind sehr dankbar, dass es keine Unfälle im Zusammenhang mit der Baumaßnahme gab“, sagte Petra Cremer, die Technische Beigeordnete der Stadt Ratingen. „Ein herzliches Dankeschön gilt auch den Verkehrsteilnehmern, die sich in ihrer ganz großen Mehrheit im Baustellenbereich umsichtig und rücksichtvoll verhalten haben.“
Die Gesamtkosten für die Baumaßnahme einschließlich der zusätzlich beauftragten Leistungen belaufen sich auf 2,8 Millionen Euro, womit der ursprüngliche Kostenrahmen annähernd eingehalten werden konnte. Sie werden anteilig vom Kreis Mettmann, dem Land, dem Eigentümer des Einzelhandelszentrums und der Stadt Ratingen getragen.
Nach der bautechnischen Fertigstellung des Kreisverkehrs müssen noch ein paar Restarbeiten erledigt werden, etwa die Beschilderung und Markierung sowie natürlich die Begrünung der Mittelinsel.