
Ratingen. Zwei neue Stelen weihte jetzt der Arbeitskreis Ratinger Industriepfad ein: Ratinger Formsandabbau (Stele Nummer 12) und Maschinenfabrik Karl Besta (17). Michael Lumer und Olaf Tünkers stellten die beiden Stelen der Öffentlichkeit vor.
Die Bedeutung des Formsandabbaus im Raum Ratingen ist eng verbunden mit dem industriellen Aufschwung seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Seine Blüte erlangte er im 20. Jahrhundert. 1854 wurde die Formsandgrube Zimmermann gegründet. In den 1970er Jahren wurde der Formsandabbau in Ratingen eingestellt.
Die Maschinenfabrik Besta wurde 1910 von den Brüdern Paul und Karl Besta sowie drei weiteren Gesellschaftern als „Spezialfabrik für Ziegeleimaschinen GmbH“ gegründet. 1920 übernahm Karl Besta alle Geschäftsanteile und die alleinige Geschäftsführung des Unternehmens, das 1936 in „Maschinenfabrik Besta Ratingen“ umbenannt wurde. 1990 meldet das Unternehmen Konkurs an. Der Rechtsnachfolger verkauft 2005 das Firmengelände an die Stadt Ratingen. Auf dem Gelände wird die Ratinger Hauptfeuerwache errichtet.
Der Industriepfad stellt nicht nur historische Standorte, sondern auch in jüngerer Zeit entstandene Industriekomplexe vor, wie die Ansiedlungen auf dem ehemaligen Balke-Dürr-Gelände in Ratingen-Ost. Darüber hinaus werden auch nicht mehr existente Standorte wie die Bergbauanlagen in Lintorf mit einbezogen.
Drei Wanderwege, Eisenbahnroute West und Ost und Wasserkraftroute, bietet der Industriepfad an. Zusammengenommen sind sie etwa 28 Kilometer lang. Mit dem Fahrrad sind sie in gut drei Stunden zu erkunden.
An dem Projekt Industriepfad sind beteiligt die Freunde und Förderer Museum Cromford LVR, das LVR-Industriemuseum, Textilfabrik Cromford, der Verein Lintorfer Heimatfreunde, der Verein für Heimatkunde und Heimatpflege Ratingen, die Ratinger Jonges und der Unternehmensverband Ratingen.