Im Kunstbüdchen wartet eine Überraschung

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Lintorf. Die Lintorferin schaut durch die kleine rechteckige Öffnung im Schaufenster des Kunstbüdchens an der Speestraße. Juergen Staack, Düsseldorfer Künstler, schaut ihr gespannt über die Schulter. Er hat die Installation in Sabine Tünkers Kunstbüdchen geschaffen. Die Reaktion der Lintorferin: „Erst war ich erschrocken, dann doch ziemlich überrascht.“

„SELF“ nennt der 1978 in Doberlug-Kirchhain (Brandenburg) geborene Minimal-Art- und Konzeptkünstler seine Installation. „Doberlug-Kirchhain waren ursprünglich zwei Ortschaften“, berichtete der Künstler bei der Vernissage am Donnerstag Abend. Bekannt wurde der Ort, weil er ein großer Eisenbahnknotenpunkt zwischen Berlin, Dresden und Cottbus ist. „Aber nur der Knotenpunkt ist groß, nicht der Ort“, ergänzte Staack lächeld.

Gut 30 kunstbegeisterte Lintorfer und Ratinger kamen zur Ausstellungseröffnung. Kunstbüdchen-Galeristin Sabine Tünkers berichtete, dass sie Juergen Staack bei der Feldmann-Ausstellung im Kunstbüdchen kennenlernte. Da half Staack beim Aufbau.

Staack studierte in Wuppertal Fotografie, bevor er an die Kunstakademie Düsseldorf kam. „So hat seine Kunst immer etwas mit Bildern zu tun“, sagte die Kunsthistorikerin Tünkers. Aber sein Werk sei vielfältig und schwierig zu fassen. Es reiche von der Fotografie über Performance und Installationen bis hin zu Sprache.

„Wichtig ist in Juergens Werk aber immer die Position des Betrachters“, so Tünkers. Er stehe im Mittelpunkt des Werkes und werde geradezu hineingezogen. „Wie lange das auf den Betrachter wirkt, hänge von jedem einzelnen ab“, erklärte die Galeristin.

Juergen Staack hat die beiden Schaufenster des Kunstbüdchens mit weißer Folie zugeklebt und mit schwarzer Folie die großen weißen Flächen eingerahmt. In der Mitte befindet sich auf der eine Seite ein hochformatiges Rechteck, auf der anderen ein querformatiges Rechteck. Durch beide kann man in das Kunstbüdchen hineinsehen. „Was man beim Blick durch das Rechteck im Kunstbüdchen zu sehen bekommt, hätte man nicht erwartet“, meint Tünkers.

Der Künstler erzählte, dass die Installation auch schon in Osaka/Japan gezeigt wurde. Dort waren die Scheiben aber schwarz verklebt. Die Ausstellung dort, an der Staack beteiligt war, stand unter dem Thema Alternde Gesellschaft. Der Blick durch die Rechtecke ließen jeden Betrachter das Thema Alter anders sehen.

Die Ausstellung im Kunstbüdchen entstand in Zusammenarbeit mit der Konrad Fischer Galerie.

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