Geldautomaten: Beyer fordert höhere Strafen

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Niederberg/Berlin. Mitte März wurden zum wiederholten Mal in Ratingen Geldautomaten gesprengt (der Lintorfer berichtete). Durch die Wucht der Sprengungen wurden Bankfilialen in Ratingen und Lintorf und Gebäudefassaden stark beschädigt. Die örtliche CDU fordert Geldeinfärbesysteme in Automaten. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Beyer unterstützt dies. Darüber hinaus müsse die Strafbarkeit von Geldautomatensprengungen in Deutschland neu geregelt und die Mindeststrafe angehoben werden.

Während die Täter bis 2018 fast ausschließlich mittels Gas sprengten, ist seitdem vermehrt der Einsatz von Explosivstoffen zu beobachten, so das Landeskriminalamt. 2021 wurden bereits mehr als zwei Drittel der Taten in Nordrhein-Westfalen mittels so genannter Blitz-Knall-Körper begangen. Die besorgniserregende Entwicklung und die Bekämpfung werden in NRW sehr ernst genommen, weiß der Bundespolitiker. Bereits im März 2022 wurde von Landesinnenmister Herbert Reul (CDU) eine Sonderkommission eingesetzt. Dennoch brauche es darüber hinaus gesetzliche Verpflichtungen für die Betreiber von Geldautomaten zum Schutz der Bevölkerung, fordert Beyer in einem Schreiben an die Bundeinnenministerin.

Geldeinfärbesysteme in Automaten können eine der möglichen Maßnahmen sein. Für Beyer gehört auch die Anpassung des Strafrechts dazu.

„Bislang gibt es im Strafgesetzbuch keinen eigenen Tatbestand für Automatensprengungen. Die Taten werden in der Regel als ‚Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion‘ in Tateinheit mit Diebstahl geahndet“, so der Volljurist. Ein Abbau der Geldautomaten als Konsequenz des skrupellosen Vorgehens der Täter könne nicht die Lösung sein. Es sei bedauerlich, dass Banken und Sparkassen bereits zahlreiche Automaten aus Sicherheitsgründen abgebaut hätten. Es gebe bereits Stadteile, in denen die Bargeldversorgung kompliziert sei, so Beyer.

„Geldautomatensprengungen treffen dort, wo wir uns am sichersten fühlen, in unserer unmittelbaren Nachbarschaft. Dort hinterlassen sie nicht nur Sachschäden in großem Ausmaß, sondern gleichzeitig Angst und Verunsicherung“, sagt Beyer. Es müsse sehr bald gehandelt werden, um das Treiben der quer durch NRW reisenden Täter einzudämmen und die Bemühungen der Länder zu unterstützen.

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