Fünf Schwerpunkte für nachhaltige Entwicklung

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Ratingen. Die Stadt erarbeitet eine Nachhaltigkeitsstrategie. Nachdem ein Kernteam aus der Stadtverwaltung in den letzten Wochen grundlegende Vorarbeit geleistet hatte, kam jetzt eine Steuerungsgruppe zu einem ersten Treffen zusammen. Dieser Steuerungsgruppe gehören Vertreter von Wirtschaft und Politik, Vereinen, Verbänden und anderen Organisationen an. Ihr erster Schritt: fünf Handlungsgebiete zu bestimmen, die in der Nachhaltigkeitsstrategie zunächst schwerpunktmäßig beackert werden sollen.

Diese Handlungsgebiete sind nachhaltige Verwaltung, soziale Gerechtigkeit und zukunftsfähige Gesellschaft, nachhaltige Mobilität, Ressourcenschutz und Klimafolgenanpassung sowie Wohnen und nachhaltige Viertel. Für Klimaschutz und Energie hatte es auch ein starkes Votum gegeben, da diese Themen aber bereits im Klimaschutzkonzept intensiv bearbeitet werden, wurde vereinbart, dass die Steuerungsgruppe Nachhaltigkeitsstrategie über die Neuerarbeitung des Klimaschutzkonzeptes regelmäßig informiert wird.

„Ratingen bekennt sich zu einer nachhaltigen Entwicklung“, sagte der städtische Umweltdezernent Professor Bert Wagener zu Beginn der Sitzung. „Es ist von zentraler Bedeutung, wie die Städte und Gemeinden die 17 von der UN festgelegten Nachhaltigkeitsziele umsetzen. Denn auf kommunaler Ebene entscheidet sich letztlich, ob nachhaltige Entwicklung erfolgreich sein wird.“

Die 17 Kernziele für nachhaltige Entwicklung wurden auf einem Gipfel der Vereinten Nationen im September 2015 von allen Mitgliedsstaaten formuliert. Sie sind die Substanz der damals verabschiedeten „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ und inzwischen unter ihrer englischen Abkürzung SDGs (Sustainable Development Goals) in den allgemeinen Sprachgebrauch eingegangen. Diese 17 SDGs verfolgen je ein zentrales Ziel für nachhaltige Entwicklung und bilden in ihrer Gesamtheit den Kern jeglichen nachhaltigen Handelns ab. Dieser lautet, kurz zusammengefasst: Was können wir heute tun, damit auch unsere Kinder und Enkel in einer gesunden, gerechten, friedlichen und intakten Welt leben können?

Ratingen fühlt sich dem Gedanken der Nachhaltigkeit in vielen Einzelfeldern seit Jahren verpflichtet. Im Jahr 2019 gab der Rat dann ein allgemeines Bekenntnis dazu ab, indem er beschloss, mit zahlreichen weiteren Akteuren der Stadtgesellschaft ein breites Bündnis für Nachhaltigkeit zu bilden. Auf dem Neujahrsempfang des Bürgermeisters im Januar 2020 setzten Bürgermeister Klaus Pesch, der damalige Umweltdezernent Martin Gentzsch und die Vorsitzende des Vereins Ratingen nachhaltig, Julia Merkelbach, die ersten Unterschriften unter den Pakt. Viele weitere folgten. Und dann kam erst einmal Corona.

Schon damals war indes klar, dass in einem zweiten Schritt eine Nachhaltigkeitsstrategie für Ratingen erarbeitet werden soll. Dieser Prozess ist nun in vollem Gang. Unterstützt durch die Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e.V. (LAG 21 NRW), die bereits über 30 Kommunen bei der Konzeption und Umsetzung von kommunalen Nachhaltigkeitsstrategien begleitet hat, wurde unter der Federführung der städtischen Nachhaltigkeitsbeauftragten Lena Steinhäuser ein Kernteam mit Vertretern unterschiedlicher Fachbereiche aus der Verwaltung gebildet. Dieses Team hatte aus den 17 SDGs zunächst auf Grundlage einer Sachstandsanalyse der LAG 21 zehn inhaltlich eng zusammenhängende Handlungsfelder für die Kommune definiert. Daraus hat die Steuerungsgruppe nun fünf Schwerpunktfelder ausgewählt, die im weiteren Prozess konkretisiert werden.

Die Mitglieder des Kernteams und der Steuerungsgruppe Nachhaltigkeit (Foto: Stadt Ratingen)

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