Endlich wieder Martinszug im Dorf

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Lintorf. Für Aaron Schnitzer (Foto) war es bereits der 13. Martinszug hoch zu Ross als St. Martin in diesem Jahr. Für das eine oder andere Kind am Straßenrand im Kinderwagen oder an der Hand der Eltern vielleicht der erste Martinszug in ihrem Leben – dank der Coronapandemie. Die Schülerinnen und Schüler der drei Lintorfer Grundschulen jedenfalls zogen mit Begeisterung durchs Dorf.

Es war der erste Martinszug in Lintorf seit drei Jahren. Das Wetter spielte mit. Das Tambourcorps Lintorf sorgte für die Musik zu den Martinsliedern. Polizei und Feuerwehr und zahlreiche Eltern als Ordner für den reibungslosen Ablauf. Die Kinder hatten in den Schulen die Martinslaternen gebastelt und trugen sie nun stolz durchs Dorf. Auf dem Schulhof der Johann-Peter-Melchior-Schule fand am Schluss das Martinsfeuer und die Mantelteilung statt. Danach gingen viele Kinder im Dorf bei den Geschäften und Einzelhändlern singen.

„St. Martin sind alle Kinder auf der Speestraße unterwegs. Das war richtig schön“, schreibt Petra Eckert von Leib und Rebe in einem Sozialen Netzwerk.

Auch Jürgen und Ulla Steingen vom Juweliergeschäft Steingen und Frank Bensberg von der Metzgerei Bensberg hatten sich auf den ersten Martinsabend nach drei Jahren wie früher vorbereitet: Sie hatten jede Menge Süßigkeiten geholt, um damit die Kinder beschenken zu können. „Und es waren wieder richtig viele Kinder bei uns singen“, erzählt Jürgen Steingen.

Rund 120 Kinder waren bei Butenberg am Lintorfer Markt singen, schätzt Sabrina Butenberg-Melchert. „Nach der Mantelteilung auf den Schulhof der Johann-Peter-Melchior-Schule sind wir ja immer eine der ersten Anlaufstellen, bevor es weiter auf die Speestraße geht“, so die Geschäftsfrau auf Anfrage des Lintorfers. Es sei wieder richtig schön gewesen, nachdem in den letzten beiden Jahren kein Martinszug stattgefunden hätte.

„Die Kinder und Eltern waren gut gelaunt und haben inbrünstig gesungen“, erzählt Butenberg-Melchert. Natürlich habe es in ihrem Geschäft dann auch die entsprechenden Süßigkeiten als Belohnung gegeben. „Der Zug und besonders die musikalische Begleitung haben uns sehr gut gefallen.“

Doch in den Sozialen Netzwerken ist auch anderes zu lesen. In den Siedlungen etwas abseits vom Dorf, zum Beispiel in der Ratinger Siedlung, waren keine oder nur sehr wenige Kinder unterwegs. „Jetzt müssen wir die Süßigkeiten selbst essen“, stellt Angelika Kompalik fest.

Geht vielleicht ein rheinisches Brauchtum, das Martinssingen, verloren? Vielerorts wird es anscheinend durch „Halloween“ verdrängt. Doch auch da waren in Lintorf nicht viele Kinder unterwegs. „Sechs Kinder waren an Halloween bei uns“, schreibt Detlev Czoske.

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