Ratingen. Einen besseren Ersatzfahrplan während des derzeitigen Ausfalls der S6 fordert Bürgermeister Klaus Pesch in einem Schreiben an den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn für NRW. Es sei für eine 90.000-Einwohner-Stadt wie Ratingen nicht hinnehmbar, komplett vom S-Bahn-Verkehr abgeschnitten zu werden, obwohl die Gleisinfrastruktur in Richtung Düsseldorf völlig intakt sei.
Hintergrund der Sperrung sind Bauarbeiten zwischen Hösel und Kettwig. Dort hatte sich wegen der starken Regenfälle in diesem Winter ein Hang abgesenkt und die Gleise auf einem 200 Meter langen Abschnitt beschädigt. Wie lange die Reparatur und damit die Sperrung dauern, ist nach wie vor unklar, es ist von mehreren Wochen auszugehen.
„Die Sperrung des beschädigten Abschnitts ist höhere Gewalt und daher unvermeidlich“, sagt Bürgermeister Pesch. „Nicht nachvollziehbar ist jedoch für Tausende Bahnfahrer und Bahnfahrerinnen, warum die S-Bahn aus Richtung Düsseldorf schon in Rath endet.“ Schließlich gibt es am Bahnhof Ratingen-Ost eine Weiche für den Gleiswechsel, die bis vor wenigen Jahren auch für Verstärkerfahrten der S6 benutzt wurde.
Bürgermeister Pesch und der Rat der Stadt, der die Protestnote an die Adresse der Deutschen Bahn ausdrücklich unterstützt, fordern eine Änderung des Notfahrplans. Die S-Bahnen ab Düsseldorf sollen mindestens bis Ratingen-Ost, besser noch als Pendelzüge sogar bis Hösel fahren.