Lintorf. Verwitterte Gedenksteine und schmuckloses Grün – die Stätte zur Erinnerung an Kriegsopfer an der Duisburger Straße auf dem alten Friedhof war in die Jahre gekommen. Die Inschriften auf den Grabsteinen waren kaum mehr lesbar, auch die Vegetation hatte im letzten trockenen Sommer sehr gelitten. Nach der Sanierung im vergangenen Jahr blüht die Gedenkstätte jetzt auf.
Die Stadt Ratingen ist nun ihrer Verpflichtung nachgekommen, zumindest die Kriegsgräber des unter Denkmalschutz stehenden Friedhofs zu sanieren. Die Grabstellen wurden saniert und die Anlage neu bepflanzt. Nun zeigen sich die Soldatengräber und der Gedenkstein des TuS 08 Lintorf in voller Schönheit: Wo vorher Rasenfläche war, bieten Salbei, Astern, Taglilien, Ehrenpreis und Iris ein Büfett für Insekten. Der übrige Teil des alten Friedhofs mit den Grabstellen vieler bekannter Lintorfer Familien wartet noch auf eine Sanierung.
Die 52 Grabsteine der Soldatengräber wurden ersetzt, die Namen der Gefallen sind nun wieder lesbar. Die Wege wurden verbreitert, um den Besuch der Anlage auch mit Rollator oder Rollstuhl zu ermöglichen. Insgesamt 2164 Stauden und Gräser wurden von den Mitarbeitenden der städtischen Friedhöfe gepflanzt. Die Einfriedung mit einer Hecke schafft ein ruhiges Fleckchen, dort lädt eine Bank zum Verweilen ein.
„Es war uns wichtig, die historische Anlage als Zeugnis der Vergangenheit in ein würdiges Umfeld zu stellen und nachhaltig zu gestalten“, sagt Guido Frohnhoff, Leiter der städtischen Friedhöfe. Umweltdezernent Bert Wagener ergänzt: “Diese Maßnahme zeigt, dass auch auf kleineren Flächen wirkungsvolle Effekte für Erholung, Klima und Artenschutz zu erreichen sind.“
Unter dem Motto „Ratinger Friedhöfe – klimaaktiv und artenreich“ wird Umweltschutz auf den Ratinger Friedhöfen groß geschrieben. Ob es um Verzicht auf Herbizide oder um aktiven Artenschutz auf den Friedhöfen geht – bei allen Entwicklungen und Veränderungen ist es den Kommunalen Diensten ein großes Anliegen, Umwelt und Natur zu schützen und wenn möglich zu fördern.
Im März 2020 hatte die Kultusministerkonferenz auf Empfehlung der Deutschen UNESCO-Kommission die Friedhofskultur zum immateriellen Kulturerbe ernannt und die Ratinger Friedhöfe ausgezeichnet. Auch diese Auszeichnung war für das Amt Kommunale Dienste ein Grund, sich der Kriegsgräberanlage an der Duisburger Straße zu widmen.
Foto: Stadt Ratingen