Ratingen. Mashhood Ahmed (Zweiter von links), Imam der Ratinger Ahmadiyya-Gemeinde, stellte am Donnerstag im Hotel Krummenweg die Plakatkampagne „Muslime gegen Rassismus“ der religiösen Gemeinschaft der Presse vor. Die Plakate stehen in 101 deutschen Städten und Gemeinden, darunter auch Ratingen.
„Islam heißt Frieden“, sagt Imam Mashhood Ahmed, der sieben Jahre in London Theologie studierte. Nach den Lehren Mirza Ghulam Ahmads, Gründer der 1889 in Indien entstandenen Religionsgemeinschaft, sind alle Menschen gleich, gleichgültig welcher Hautfarbe oder welchen Geschlechts. Hauptziel des derzeitigen Oberhauptes der Gemeinschaft, Mirza Masroor Ahmad, ist die Etablierung des Friedens in der Welt.
Weltweit erstarken sowohl rechtspopulistische als auch extremistische Gedanken. Viele Menschen fühlen sich dadurch verunsichert und bedroht in ihrer eigenen Freiheit. Da auch in Deutschland eine zunehmende Angst vor Fremden zu erkennen sei, hat sich die Glaubensgemeinschaft für eine Plakatkampagne gegen Rassismus entschieden. In 101 Städten und Gemeinden in Deutschland werden die sechs Motive „Muslime gegen Rassismus“ aufgestellt. In Ratingen sind drei Motive zu sehen. Sie stehen an der Daniel-Goldbach-Straße, der Karl-Theodor-Straße und der Homberger Straße.
In Ratingen läuft die Kampagne auch, weil es in Ratingen eine Gemeinde der Glaubensgemeinschaft gibt, die rund 150 Gläubige zählt. Die kommen aber auch aus Velbert oder Mettmann. Mashhood Ahmed ist Imam der Ratinger Gemeinde und gleichzeitig der Gemeinden in Mülheim, Bochum und Recklinghausen.
Die Ratinger Gemeinde ist sehr aktiv. Sie hat in der Vergangenheit Bäume gepflanzt, säubert an Neujahr den Marktplatz von Feuerwerksresten, beteiligt sich am Dreck-Weg-Tag und veranstaltet einen Wohltätigkeitslauf. Der nächste ist am 20. August. Während der Pandemie hat die Gemeinschaft Stoffmasken genäht und verteilt und Nachbarschaftshilfe geleistet. Seit zwei Monaten betreibt sie eine Obdachlosen-Speisung.
1923 wurde die erste Gemeinde in Berlin gegründet. Dauerhaft in Deutschland ist die Glaubensgemeinschaft seit 1949. Heute gibt es rund 220 Gemeinden mit insgesamt rund 50.000 Gläubigen. Die Ahmadiyya haben in Deutschland über 60 Moscheen und etwa 70 Gemeindezentren.
Anlässlich der Gründung der Berliner Gemeinde 1923 feiert Ahmadiyya in diesem Jahr auch ihr 100-jähriges Bestehen in Deutschland.