Chemikalienaustritt im Gymnasium

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Symbolbild

Ratingen-West. Am Freitag, 12. Dezember, kam es gegen 8:35 Uhr im Schulzentrum West an der Erfurter Straße im Gebäude des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums zu einem Unfall mit Chemikalien. Eine Lehrkraft bemerkte während der Vorbereitung des Unterrichts einen Defekt an einer im Chemikalienschrank gelagerten Flasche, in der sich nach letztem Kenntnisstand Pentansäure befand. Durch einen beschädigten Deckel waren rund 10 bis 15 Milliliter der Flüssigkeit in die vorgesehene Auffangschale ausgelaufen. Beim Aufräumen des Schranks kam die Lehrkraft mit der Substanz in Kontakt und begab sich zur Reinigung der Hände in eine nahegelegene Toilette. Dort verbreitete sich der stark Übelkeit erregende Geruch rasch im Gebäude, sodass zunehmend viele Schülerinnen und Schüler über Übelkeit und Brechreiz klagten.

Nach telefonischer Rücksprache mit dem Landesamt für Natur, Umwelt und Klima konnte eine ernsthafte Gefährdung ausgeschlossen werden. Aufgrund der fachlichen Einschätzung des Notarztes wurden jedoch alle betroffenen Schülerinnen und Schüler medizinisch gesichtet, dokumentiert und zur weiteren Abklärung in umliegende Krankenhäuser transportiert. Die Zahl der Betroffenen stieg nach dem Eintreffen der Feuerwehr sprunghaft von zunächst drei auf elf Personen an. Die betroffene Lehrkraft selbst zeigte keine gesundheitlichen Beschwerden und nahm den Unterrichtsbetrieb später wieder auf.

Die Feuerwehr sicherte das beschädigte Behältnis und brachte es durch einen unter Atemschutz arbeitenden Trupp ins Freie. Anschließend wurden sämtliche betroffenen Bereiche des Schulgebäudes umfassend durch Querlüftung belüftet.

Zudem wurden eine Notdekontaminationsstelle und eine Patientensammelstelle eingerichtet, um eine strukturierte medizinische Versorgung sicherzustellen. Der Einsatz, an dem rund 50 Einsatzkräfte beteiligt waren, dauerte etwa etwa Stunden und endete gegen 10:30 Uhr. Eingesetzt waren Einheiten der Berufsfeuerwehr der Wachen Mitte und West sowie der Löschzüge Mitte, Tiefenbroich, Lintorf und Breitscheid. Insgesamt waren zwölf Fahrzeuge der Feuerwehr und sieben Fahrzeuge des Rettungsdienstes vor Ort. Die Polizei unterstützte die Maßnahmen an der Schule, während das Landesamt für Natur, Umwelt und Klima telefonisch beratend zur Seite stand.

Die gesicherte Chemikalie wurde der Schulleitung übergeben, die sich in eigener Zuständigkeit um die fachgerechte Entsorgung und Reinigung kümmert. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand zu keiner Zeit.

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