Ratingen. Auch in diesem Jahr hat der Unternehmensverband Ratingen e.V. (UVR) zum Jahresende seine traditionelle Konjunkturumfrage bei den Mitgliedsunternehmen durchgeführt. Insgesamt haben sich 56 von 144 Unternehmen an der Erhebung beteiligt – eine Beteiligung von knapp 39 Prozent.
„Die wirtschaftliche Lage hat sich gegenüber dem Vorjahr spürbar eingetrübt“, sagt UVR-Geschäftsführer Hakan Cetin. „Gleichzeitig sehen wir aber, dass viele Unternehmen wieder mit mehr Zuversicht auf das kommende Jahr blicken.“
Auftragseingang, Umsatz und Gewinne rückläufig
Die aktuelle Geschäftslage zeigt 2025 ein deutlich gemischteres Bild als in den Vorjahren. So berichten nur noch gut 26 Prozent der Unternehmen von einem höheren Auftragseingang als im Vorjahr. Rund 36 Prozent melden eine gleichbleibende Lage, während sich bei gut 32 Prozent der Auftragseingang verschlechtert hat.
Auch beim Umsatz zeigt sich eine klare Abkühlung. Nur 41 Prozent der befragten Unternehmen haben im Vergleich zu 2024 steigende Umsätze erzielt – deutlich weniger als im Vorjahr. Ein gutes Drittel der Unternehmer*innen berichtet von rückläufigen Umsätzen, knapp 20 Prozent sehen eine unveränderte Umsatzlage.
Die Gewinne sind ebenfalls unter Druck geraten. Rund 32 Prozent der Unternehmen melden höhere Gewinne als im Vorjahr. Gleichzeitig geben aber mehr als 35 Prozent – und damit so viele wie seit Jahren nicht mehr – an, geringere Gewinne erzielt zu haben. Bei knapp 29 Prozent ist der Gewinn unverändert.
Mitarbeitendenzahlen erstmals wieder deutlich rückläufig
Bei der Zahl der Mitarbeitenden zeigt sich 2025 eine Entwicklung, die sich in dieser Form zuletzt 2022 beobachten ließ. Zwar gibt jedes vierte Unternehmen an, die Belegschaft vergrößert zu haben. Doch bei gut 28 Prozent der Unternehmen ist die Zahl der Mitarbeitenden rückläufig. Rund 43 Prozent der Betriebe melden unveränderte Personalbestände.
„Dass wir wieder deutlich mehr Personalabbau sehen, ist ein ernstes Signal“, betont UVR-Vorstandsvorsitzender Olaf Tünkers. „Viele Unternehmen stehen unter erheblichem Kosten- und Wettbewerbsdruck, und der Fachkräftemangel bleibt weiterhin eine Herausforderung.“
Erwartungen für 2026 überraschend positiv
Trotz der schwächeren Geschäftslage zeigen sich die befragten Unternehmen mit Blick auf das Jahr 2026 überraschend optimistisch. Gut 36 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer besseren Geschäftsentwicklung. Damit ist der Anteil der Optimisten erneut gestiegen. Rund 30 Prozent gehen von gleichbleibenden Geschäften aus, während knapp 29 Prozent eine Verschlechterung befürchten.
Auch bei der erwarteten Mitarbeiterzahl überwiegt eine stabile bis leicht positive Einschätzung. Fast die Hälfte der Unternehmen erwartet für 2026 unveränderte Personalstände. Rund 27 Prozent der Unternehmen gehen zudem davon aus, im Laufe des kommenden Jahres zusätzliche Mitarbeitende einstellen zu können. Nur gut jedes fünfte Unternehmen rechnet mit einem Rückgang der Beschäftigtenzahl.
Blick nach vorn
„Wir sehen ein herausforderndes Jahr 2025, aber zugleich eine vorsichtig steigende Zuversicht für 2026“, so Tünkers. „Viele Unternehmen hoffen darauf, dass Kostenbelastungen und Lieferkettenprobleme im kommenden Jahr nachlassen. Wie sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen tatsächlich entwickeln werden, bleibt abzuwarten.“


