Ratingen. Die Debatte um mehr Sicherheit auf den Schulwegen in der Innenstadt nimmt erneut Fahrt auf. „Für die konstituierende Sitzung des Bezirksausschusses Mitte hat die SPD-Fraktion das Thema Einführung von Tempo 30 im Umfeld der Mülheimer Straße und des Hauser Rings erneut auf die Tagesordnung setzen lassen, um den ‚Bock‘ endlich umzustoßen. Ziel ist es, den Schulweg für Kinder der ansässigen Grundschule und des Kindergartens sicherer zu gestalten“, so Fraktionsvorsitzender Christian Wiglow.
„Unser Antrag sieht vor, im Umkreis von rund 300 Metern rund um die Bildungseinrichtungen während der Öffnungszeiten – inklusive Offenem Ganztag – eine Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 30 anzuordnen. Die Maßnahme soll zunächst für ein Jahr erprobt und anschließend evaluiert werden“, erklärt Gero Aschenbroich, sachkundiger Bürger im Bezirksausschuss.
Die SPD verweist auf die angespannte Verkehrssituation zu den Stoßzeiten. „Wir erleben tagtäglich, wie gefährlich die Verkehrssituation für unsere Kinder ist. Gerade morgens und mittags, wenn viele Kinder gleichzeitig unterwegs sind, sind Tempo 50 einfach zu schnell“, betont Christian Wiglow. „Deshalb müssen wir jetzt handeln. Andere Städte wie Düsseldorf zeigen längst, dass zeitlich begrenzte Tempo-30-Zonen im Umfeld von Schulen funktionieren.“
Ein ähnlicher Vorstoß war im März im Ausschuss für Stadtentwicklung und Mobilität noch gescheitert. Angesichts neuer Bürgerbeschwerden und der weiterhin hohen Belastung auf beiden Straßen sieht die SPD jedoch Handlungsbedarf.
„Wir nehmen die Sorgen der Eltern sehr ernst“, unterstreicht Orion Raunig, Sachkundiger Bürger im Bezirksausschuss. „Es kann nicht sein, dass wir erst auf einen schweren Unfall warten müssen, bevor wir Maßnahmen ergreifen.“
Der Antrag betont, dass die genaue Abgrenzung des Geltungsbereichs durch die Fachverwaltung erfolgen soll, um eine sachlich fundierte Festlegung zu gewährleisten. Die geplante einjährige Testphase soll belastbare Erkenntnisse über Nutzen und Akzeptanz liefern. „Wir möchten keine Symbolpolitik betreiben, sondern eine echte Verbesserung für die Kinder erreichen. Dafür brauchen wir auch eine fundierte Auswertung nach Ablauf des Jahres“, so Christian Wiglow.


