1000 Bäume für die Heimat

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Lintorf/Ratingen. 1000 Bäume für die Heimat wollen sie insgesamt pflanzen, 50 kleine Setzlinge waren es am Samstag im Lintorfer Wald. Traudel Liptow, Ratinger Karnevalsprinzessin 2019, das Kinderprinzenpaar Emil Liptow und Lina Pohlmann, Karnevalsprinz Christian Drewa und Thomas Angst von Aldanet trafen sich im Wald, um unter der Schirmherrschaft von Jan Heinisch, Staatssekretär im Heimatministerium des Landes Nordrhein-Westfalen und der Anleitung von Förster Klaus Weinem bei den Spee’schen Forstbetrieben Stiel- und Roteichen, Rotbuchen und Wildkirchen zu pflanzen.

Alexander Heinz, Erlebniswelt Blauer See, hatte die Idee: Bäume für die Heimat pflanzen und damit gleichzeitig etwas für den Klima- und Umweltschutz tun. Das Projekt „Tree4ME“ war geboren.

„Ich habe die Schirmerrschaft über das Projekt gerne übernommen“, sagte NRW-Staatssekretär Jan Heinisch. Er sei begeistert, dass sich bei diesem Projekt Vereine sehr konkret für ihre Heimat einsetzen könnten.

Begonnen wurde das Projekt nun auf einer etwa einen Hektar großen Waldfläche, die von den Gräflich von Speeschen Forstbetrieben zur Verfügung gestellt wurde.

In Zusammenarbeit mit dem Ratinger Kinderkarneval (RaKiKa) werden auf dieser Fläche etwa 1000 Bäume durch Ratinger Kinder und Jugendliche gepflanzt. Im ersten Jahr wird die Pflege durch ehrenamtliche Helfer der Lernort Natur Initiative (LoN) der Kreisjägerschaft Mettmann durchgeführt.

„Auf einem Hektar werden etwa 5000 Baumsetzlinge gepflanzt“, berichtet Förster Weinem. Sie stehen in etwa einem Meter Abstand in Reihen. Die Reihen haben anderthalb Meter Abstand zueinander. Rund 2000 Bäume waren auf der Fläche bereits durch die Forstbetriebe gepflanzt worden.

Von den 5000 Setzlingen erreichen um die 100 das Höchstalter. „In etwa 20 Jahren werden wir die ersten Hölzer hier ernten können“, so Klaus Weinem. Forstbetriebe müssten in längeren Zeiträumen denken.

Während die Eichen und Buchen über die gesamte Fläche verteilt stehen, werden in den ersten beiden Reihen zu den Waldwegen die Wildkirschen gepflanzt. „Sie blühen sehr früh und sind bei Bienen sehr beliebt“, erklärt Weinem.

Rotbuche, Stiel- und Roteiche und die Wildkirsche sind einheimische Bäume, die an dieser Stelle im Lintorfer Wald eigentlich zuhause sind. Zuvor hatten auf den Flächen Fichten gestanden. Die wurden jedoch gefällt, weil sie vom Borkenkäfer befallen waren. Weinem vermutet, dass Ende des Jahres in diesem Wald sämtliche Fichten gefällt sind.

Die Setzlinge sind bereits etwa 70 bis 80 Zentimeter hoch. „Rehe fressen den so genannten Terminaltrieb“, erklärt Förster Weinem. Der aber ist für das Höhenwachstum verantwortlich. Wird er gefressen, wächst der Baum hauptsächlich noch in die Breite. Deshalb die größeren, etwas teureren Setzlinge, da kommt das Wild in ein bis zwei Jahren nicht mehr an den Terminaltrieb heran.

Thomas Angst von Aldanet und Christian Drewa von Heavy Lifting Support haben das Projekt großzügig unterstützt. So konnte ein großer Teil der 1000 Setzlinge bereits angeschafft werden.

„An dem Platz, an dem er das Leben beginnt, begründet der Mensch seine Heimat“, ist Heinz überzeugt. Ein alter Spruch besage, für ein erfülltes Leben, müsse man ein Kind zeugen, ein Haus bauen und einen Baum pflanzen.

Ein schönes Zeichen für Heimatverbundenheit sei das Pflanzen eines Baumes an dem Platz, an dem man sich wohl fühlt, so Heinz. Das Projekt „Tree4ME“ soll als Engagement heimatverbundener Menschen Kindern die Möglichkeit geben, ihren eigenen höchstpersönlichen Baum an einen Ort zu pflanzen, an den sie immer wieder zurückkehren können.

Die Lintorfer müssen sich übrigens nicht unbedingt alle gleichzeitig an Ostern die neuen Bäume anschauen. Sie können sich getrost etwas Zeit damit lassen. Die Bäume werden etwa 100 bis 130 Jahre alt.

Thomas Angst von Aldanet (von links), Traudel Liptow, Ratinger Karnevalsprinzessin 2019, das Kinderprinzenpaar Emil Liptow und Lina Pohlmann, Staatssekretär Jan Heinisch und Karnevalsprinz Christian Drewa mit Sohn.

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