Tillys Flutwagen wirbt für Benefizkonzert in Lintorf

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Lintorf/Ratingen. Ein Jahr nach der verheerenden Flut in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz erinnern der Düsseldorfer Wagenbauer Jacques Tilly, der Kunstaktivist  Joachim Johänning und die Lampisten daran, dass der Weg zur Normalität für die Opfer noch lang ist. Der „Flutwagen“ fährt seit Dienstag durch Ratingen und machte am Mittwoch Halt auf der Speestraße, um für das Benefizkonzert des Karnevalsvereins „Die Lampisten“ am 3. September auf dem Sportplatz an der Jahnstraße zu Gunsten der Flutopfer zu werben.

Der Motivwagen des auch sozial engagierten Düsseldorfer Künstlers zeigt drei Affen, die in Wellen und auf Schutt sitzen. Mit ihren Händen verschließen sie Augen, Ohren oder Mund. Auf dem Bauch der Affen steht: Politik, Bürokratie und Versicherungen. Diese Akteure seien „nach wie vor gefordert“, so die Initiatoren. Aber auch die Zivilgesellschaft darf die Menschen in den betroffenen Gebieten nicht vergessen, so die Vorsitzende des Vereins, Melanie Meyer, die mit ihrer Mannschaft erneut die Ärmel hochgekrempelt hat, um ein Zeichen des Miteinanders und der Solidarität zu setzen.

Der Verein hatte mit einer kleinen Abordnung im vergangenen Jahr unmittelbar nach der Flut selbst an der Ahr geholfen und bereits 2021 ein Benefizkonzert organisiert. Den Reinerlös von 28.500 Euro spendete der Verein zu Gunsten der Opfer der Jahrhundertflut. An diesen Erfolg wollen die Lampisten am 3. September mit einer Neuauflage des Benefizkonzerts anknüpfen.

Hauptakteur des Konzerts wird erneut die europaweit bekannte Top-40 Coverband Fresh Music Live sein. In diesem Jahr ist den Lampisten noch ein weiterer großer musikalischer Fisch mit Spaßfaktor ins Netz gegangen: Die Big Maggas. Den Eisbrecher machen Monkey B. „Wir halten zusammen!“ ist die Botschaft in Helmar Hoffmanns Ahrtal-Lied, der eigens für den Abend aus dem Ahrtal anreisen und die Helfer-Hymne auf der Bühne präsentieren wird. Unterstützung bekommen die Lampisten in diesem Jahr vom SC Rot-Weiss Lintorf 1928 und der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Lintorf 1464. Bürgermeister Klaus Konrad Pesch hat erneut die Schirmherrschaft übernommen und unterstützt den Verein gemeinsam mit der Verwaltung mit Rat und Tat. 

„Von Düsseldorf aus ist das „fahrende Mahnmal“ bis Sonntag an der Ahr unterwegs gewesen“, so der Düsseldorfer Johänning, der gemeinsam mit seinem Bruder den Wagen bei Tilly in Auftrag gegeben hatte. Der Wagen soll daran erinnern, dass den Flutopfern an der Ahr und in der Eifel unbürokratische und schnelle Hilfe zugesagt wurde. „Daran zweifeln inzwischen viele Betroffene“, sagt Johänning. „In vielen Orten in dem Flutgebiet sieht es auch ein Jahr nach der Katastrophe noch so aus wie in Städten nach einem Bombenangriff.“ Die Aktion der Lampisten sei gelebtes ehrenamtliches Engagement – ohne Selbstzweck, was hoffentlich viele Nachahmer finde. „Brauchtum verbindet Menschen“, so Meyer, die auf die Lintorfer und Ratinger am ersten Septemberwochenende setzt: Hand in Hand für die Opfer der Jahrhundertflut lautet das Motto. Der Wagen fährt nach dem Benefizwochenende nach Mainz vor den rheinland-pfälzischen Landtag, denn Staat und Versicherungen dürften sich nicht aus der Verantwortung stehlen, so Johänning.

INFO
Benefizkonzert: Hand in Hand – für die Opfer der Jahrhundertflut, am Samstag, 3. September, Einlass 18.00 Uhr, Beginn 18:30 Uhr. Vvk. 20 Euro / Ak. 25 Euro. Vorverkaufsstellen: CTS-Eventim, Metzgerei Frank Bensberg, Kreuzfeld 1, Optik Kögler, Lintorfer Markt 7, Moussaoui Food & More, Bechemer Straße 29, Tennisclub Breitscheid, Mintarder Weg 108.

Info unter: www.lampisten.de

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